Bausteine Politische Bildung, Wirtschaftskunde und Ökologie, Schulbuch

2010 243,87 2011 254,86 2012 260,22 2013 262,40 2014 279,04 2015 290,57 2016 295,25 2017 289,25 2018 284,76 88 Warum macht ein Staat Schulden? Es gibt viele Gründe, warum ein Staat Schulden macht. Große Bauvorhaben, zum Beispiel Tunnel oder Autobahnen, kosten so viel, dass sie der Staat nicht in einem Jahr bezahlen kann. Oder die Einnahmen des Staates sind geringer als notwendige Ausgaben. Das kann zum Beispiel wegen hoher Sozialleistungen * oder durch geringe Steuereinnahmen wegen Wirtschafts­ krisen geschehen. Die vielen Aufgaben eines Staates können es notwendig machen, dass er Kredite aufnehmen muss. Sind Staatsschulden immer schlecht? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Ideal wäre es sicher, keine Schulden zu haben. Doch in der Wirtschaftspolitik sind manche davon überzeugt, dass bei Wirtschaftskrisen mit hoher Arbeitslosigkeit der Staat Geld ausgeben soll, damit wieder viele Menschen Arbeit haben und einkaufen können. Das hilft der Wirtschaft, auch wenn Schulden gemacht werden. Allerdings müssten die Schulden zurückgezahlt werden, wenn die Wirtschaft gut läuft. Andere Wirtschaftspolitikerinnen und Wirtschaftspolitiker sind der Meinung, der Staat soll keine Schulden machen und sich auch bei Krisen nicht einmischen. Die Wirtschaft würde sich von selbst wieder erholen. Auch Arbeitslosigkeit und ähnliche Probleme müsse man in Kauf nehmen. A B Staatsschulden – (k)ein Problem? „EURO-Krise“ wegen Staatsschulden Seit 1. Jänner 2002 gibt es den Euro (= €) als Bargeld. Der Euro gehört zu den wichtigsten Währungen der Welt. Er ist in 19 EU-Staaten die offizielle Währung. In diesen und einigen anderen Staaten kann man mit den gleichen Münzen und Banknoten bezahlen. Da aber nicht alle Euro-Staaten die gleiche Wirtschaftspolitik haben, kommt es immer wieder zu Krisen. Einige Staaten haben extrem hohe Schulden. Da die gemeinsame Währung viele Vorteile für die Wirtschaft hat, will man den Euro erhalten. Das erfordert aber eine gute Zusammenarbeit zwischen den Staaten. Nationale Interessen einzelner Staaten sind dabei hinderlich. 1 Staatsverschuldung in Österreich (in Milliarden, Quelle: Statistik Austria) 2 Lex i kon „Öffentliche Hand“ nennt man alle Angelegenheiten, die zum Bund, zu den Bundesländern und den Gemeinden gehören. Die übrigen Angelegenheiten sind in „privater Hand“. Solidarität, solidarisch Solidarität bedeutet, mit etwas oder jemandem übereinzustimmen. Wer sich zum Beispiel für andere (oft ärmere, schwächere) Menschen und deren Anliegen einsetzt, handelt solidarisch. Solidarität beweisen Menschen, die Notleidende unterstützen. Sozialleistungen dienen dazu, möglichst vielen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Deshalb unterstützt die „öffentliche Hand“ * Familien und einzelne Personen mit Geld oder durch Sachleistungen. Zu den Sozialleistungen gehören zum Beispiel Ausgaben für die Gesundheitsversorgung, die Altersversorgung durch Pensionen, Familienbeihilfen, Wohnbeihilfen, Arbeitslosen­ geld, kostenloser Schulbesuch, ermäßigte Eintritte in Bäder, verbilligte oder kostenlose Fahrten für Schülerin­ nen und Schüler, Notstandshilfe, Mindestsicherung … Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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