Bausteine Politische Bildung, Wirtschaftskunde und Ökologie, Schulbuch

74 Was heißt „Frieden“? Die meisten Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als in Frieden leben zu können. Niemand möchte, dass Eltern, Kinder, Verwandte, Freundinnen oder Freunde in einem Krieg verwundet oder gar getötet werden. Die Menschen verschiedener Kulturen stellen sich Frieden allerdings sehr unterschiedlich vor. Frieden ist dann erreicht, wenn die Waffen „schweigen“ und es keinen Krieg gibt. Dass ein Krieg vorerst beendet ist, bedeutet jedoch nicht, dass es den Menschen gut geht. Bei Frieden geht es um mehr Gerechtigkeit und weniger Gewalt und Ausbeutung, um Chancen auf Arbeitsplätze, Freiheit und Menschenrechte. Frieden braucht Verträge, Gesetze und Gerichte, die regeln, wie Streit beigelegt werden kann. Wer macht etwas für Weltfrieden? Die Vereinten Nationen (UNO) sind heute die internationale Vereinigung fast aller Staaten der Erde. Ihr Hauptziel ist es, den Weltfrieden zu sichern und die friedlichen Beziehungen zwischen den Staaten zu fördern. 193 Staaten sind Mitglieder der UNO. Das höchste Gremium der UNO ist der Sicherheitsrat . Dieser kann die Mitgliedsstaaten der UNO auffordern, Streitkräfte in ein Land zu senden, wenn dort zum Beispiel durch Krieg der Weltfrieden bedroht ist. Die Beschlüsse des Sicherheitsrats müssen einstimmig erfolgen. Ein anderer Weg sind zwischenstaatliche Friedensverhandlungen . Dabei wird in Verhandlungen unter Vermittlung der UNO nach den Ursachen für Streit und Meinungs­ unterschiede gesucht. Die UNO schlägt Lösungswege und konkrete Schritte vor, wie der Frieden auch Wirklichkeit werden kann. Das führt leider nicht immer zum erhofften Erfolg. Doch oft wird zumindest eine Waffenruhe erreicht. A B Kann es Frieden geben? Das Gesicht des Krieges (Menschen suchen nach ihren Habseligkeiten nach einem Angriff, Foto, 2018) Heute beherrschen Begriffe wie asymmetrische Kriege * und Kollateralschäden * die Kriegsberichterstattung. Leidtragende sind immer die Menschen. 1 Lex i kon asymmetrischer Krieg Krieg zwischen ungleichen Kriegsparteien. Beispiele: Eine Seite kämpft mit modernen und die andere Seite mit einfachen Waffen. Das Militär eines Staates kämpft gegen nichtstaatliche Kampfgruppen (zum Beispiel Terroristinnen und Terroristen). Kollateralschaden Bei einer militärischen Aktion entsteht ein Schaden, der nicht beabsichtigt ist, aber dennoch bewusst in Kauf genommen wird. Oft sind zivile Personen betroffen. Versammlung des UN-Sicherheitsrats (Foto, New York, 2012) Angesichts des Mordens im syrischen Bürgerkrieg wurde über eine UN-Resolution verhandelt, die Weltmächte konnten sich jedoch nicht einigen. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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