Bausteine Politische Bildung, Wirtschaftskunde und Ökologie, Schulbuch

110 Unser Planet als Lebensraum Für jeden von uns wirkt die Erde riesig. Was auf einem anderen Kontinent geschieht, scheint nur wenig Einfluss auf unser Leben zu haben. Aber stimmt das aus ökologischer Sicht wirklich? Auf unserem Planeten herrscht eine Wechselwirkung zwischen den Lebewesen untereinander und den Lebewesen und ihren Lebensräumen . Diese Wechselwirkungen bestehen in jedem Ökosystem * . Der Lebensraum wird von vielen Faktoren wie zum Beispiel dem Boden, dem verfügbaren Wasser und dem Klima beeinflusst. Die Lebewesen sind an die Bedingungen in dem Lebensraum angepasst. Umwelt aus dem Gleichgewicht In einem gesunden Ökosystem herrscht ein Gleichgewicht . Verändert sich ein Faktor, hat das Auswirkungen auf das ganze Ökosystem. Wird zum Beispiel eine Pflanzenart, die das hauptsächliche Nahrungsmittel für eine bestimmte Tierart darstellt, durch eine Überflutung des Lebensraums zerstört, fehlt dieser Tierart die Nahrung. Sie kann dann entweder eine andere Pflanzenart als Nahrung nutzen, auf einen anderen Lebensraum ausweichen – oder sie stirbt aus. Wenn sie auf einen anderen Lebensraum ausweicht, beeinflusst sie wieder die Tierarten, die in diesem Lebensraum leben. Anhand dieses sehr vereinfachten Beispiels kannst du erkennen, dass jede Änderung in einem Ökosystem weitreichende Folgen haben kann. Der Mensch greift auf vielfältige Weise in Ökosysteme ein. Erst langsam werden uns die zum Teil weltweiten Folgen bewusst. A B Umweltschutz – ein globales Thema Was hat der Regenwald mit mir zu tun? Der Regenwald spielt eine große Rolle für das Funktionieren des Ökosystems Erde. Die Bäume nehmen Kohlenstoffdioxid auf und produzieren Sauerstoff. Außerdem leben in Regenwäldern 90 Prozent aller Pflanzen- und Tierarten. Einige der dort wachsenden Pflanzen haben eine medizinische Wirkung und werden für ein Viertel der derzeit bekannten Medikamente verwendet. Immer wieder werden große Flächen gerodet, um Holz zu gewinnen, Nutzpflanzen anzubauen oder Platz für großflächige Viehweiden zu schaffen. Auch der Bergbau und die Anlage von riesigen Stauseen zur „Stromerzeugung“ führen zum Verlust von großen Regenwaldflächen. Durch die Abholzung wird der Wasserkreislauf des Regenwaldes gestört. Das Regenwasser versickert dann einfach im Boden und fruchtbarer Boden wird weggeschwemmt. Es kann weniger Feuchtigkeit in die Atmosphäre verdunsten, daher kommt es zu Dürren und Wüstenbildung. Je mehr Bäume abgeholzt werden, desto weniger CO 2 wird bei der Fotosynthese gebunden. Der CO 2 -Gehalt der Atmosphäre steigt. Diese CO 2 -Schicht wirkt wie das Dach eines Treibhauses. Deshalb nennt man CO 2 auch Treibhausgas, weil es zur globalen Erwärmung beiträgt. Dadurch verändert sich das Klima. Denn wird es um ein paar Grad wärmer, steigt der Meeresspiegel, weil die Eisflächen und Gletscher der Polarbereiche schmelzen. Die Folge ist unter anderem die Zunahme von Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen. 1 Lex i kon fossile Brennstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas; Brennstoffe, die sich in Millionen von Jahren unter hohem Druck und hoher Temperatur aus den Überresten von Lebewesen gebildet haben Ökosystem besteht aus dem Lebensraum selbst und allen Lebewesen in diesem Lebensraum. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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