Vielfach Deutsch PTS, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit Audio-CD

31 text Transkription der Hörtexte 6 Von mutigem Handeln erzählen 1 Arbeitsheft | Seite 57/Übung 6 Caryn trifft auf den Haupttäter Ein weißer Transit rollt auf mich zu, mitten durch den Verkehr, auf der falschen Straßenseite. Als er auf meiner Höhe ist, hält er an. Der Mann mit dem Pferdeschwanz lehnt sich aus dem Fenster und fixiert mich. Ich starre zurück in Augen, eisenhart wie Schraubenköpfe. Er ist echt hardcore. Die Ohrläppchen strotzen nur so von Ringen und Ste- ckern. Um den Hals ungefähr zwanzig Ketten. Ein altes T-Shirt mit herausgeschnittenen Ärmeln zeigt seine Tattoos, auf dem Arm ein riesiges Spinnennetz und eine Girlande aus Rosen und Dornen, mindestens fünf Zentimeter breit, im Nacken. Er sagt kein Wort. Schaut nur. Nimmt jede Einzelheit von mir auf. Speichert mich für später ab. Er ist voll durchgeknallt. Ich würde ihn jederzeit wiedererkennen – und er mich. Aus: C.Z. Nightingale: Ich hab dich gesehen. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2011 (gekürzt). Aus dem Englischen von Ulla Höfker. 1 Sprachbuch | Seite 125/Ü16 Geräusche 1 Der Fahrradfahrer klingelte stürmisch. 2 Der Regen prasselte leise. 3 Die Spraydose klackerte metallisch beim Schütteln und zischte beim Sprühen. 4 Die Blätter rauschten sanft im Wind. 5 Das Auto raste ungebremst um die Kurve und die Reifen quietschten laut. 1 Sprachbuch | Seite 126 und 127/Ü17, Ü18 Sander hat einen Verdacht „Unglaublich!“ Das Moped raste ganz dicht an einer alten Dame vorbei. „Der ist wohl nicht ganz dicht!“ Sander kam sich vor wie im Film, aber das hier war echt. Der Junge, der hinten auf dem Moped saß, griff im Vorbeifahren nach der Tasche der Frau. Sie ließ die Tasche nicht gleich los und stürzte zu Bo- den. „Die kriegen wir!“ Claas fuhr hinter dem Jungen her, aber an der Ecke gab er auf. Das Moped war einfach schneller. […]Alle waren aufgebracht, nur Sander sagte nichts, sondern starrte verwirrt vor sich hin. Niemand achtete auf ihn, da sich alle um die alte Dame kümmerten, die ganz durcheinander war. Heike wollte Hilfe holen, aber da ging schon eine Haustür auf und eine Frau eilte heraus. Sie half der alten Dame beim Aufstehen und brachte sie ins Haus. „Fahrt ruhig“, sagte sie. „Ich ruf die Polizei an. Könnt ihr was zu den Tätern sagen?“ „Nur, dass es zwei Jungen auf einem Moped waren.“ Claas berichtete, dass er noch hinterhergefahren war, aber dass die Jungen da längst weggewesen waren. […] „Ich hoffe, dass die Polizei sie kriegt“, meinte Oliver. Aber das glaubte Claas nicht. „Ich hab keine Ahnung, wie sie aussahen. Du etwa?“ Er blickte Sander an. „Nein, natürlich nicht. Woher soll ich das wissen?“ Sander merkte, dass er übertrieben heftig reagierte. Er trat in die Pedale. Er durfte sich absolut nichts anmerken lassen, denn er war sich nicht hundertprozentig sicher. Es war alles so schnell gegangen, aber einen Moment lang hatte er geglaubt, dass es Chris und Emil waren. Er dachte an seine Freun- de. Würden sie so was machen? Er wurde wütend auf sich selbst. Wer verdächtigte seine eigenen Freunde? Was war bloß mit ihm los, dass er so was überhaupt dachte? Aus: Carry Slee: Starr vor Angst. Gewalt unter Jugendlichen. © Arena Verlag, Würzburg 2012 (gekürzt). Aus dem Niederländischen von Birgit van der Avoort. À 13 Ó Hörtext hv9xa4 À 14 Ó Hörtext rf27qq À 15 Ó Hörtext v7ck3t Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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