Vielfach Deutsch PTS, Arbeitsheft

Informationen zusammenfassen 3 Zeitungsberichte lesen und verstehen Lies den Zeitungsbericht und ordne die Schlüsselwörter zu. Schreibe die Zeilen auf, zu denen sie passen. 1 nach Ü3 WHO: Internetsucht wird als Krankheit anerkannt Die WHO will maßloses Videospielen als Erkrankung klassifizieren. Experten erklären, wie es gar nicht erst so weit kommt. Im Extremfall verlassen sie den Computer nicht einmal zum Essen oder für die Toilette – die besorgten Eltern bringen ihnen Essen ins Zimmer und räumen alles weg. Suchtexperten warnen schon länger, dass Internet- und Computerspielsüchtige immer öfter in Klini- ken behandelt werden müssen. Jetzt erkennt auch die Weltgesundheitsorgani- sation (WHO) das Problem in der neuen Liste zur Klassifikation von Krankheiten (ICD) an, die kommenden Sommer herausgegeben wird. In der Kategorie „Störungen auf Basis suchtar- tigen Verhaltens“ ist der Eintrag 6D11 („Ga- ming Disorder“, also Videospielsucht) geplant. In dieser Kategorie findet sich auch die Sucht nach Glücksspielen, bei denen etwa im Casino vor allem um Geld gespielt wird. Die Zahl der Betroffenen kann von Experten nur geschätzt werden – die jüngste österreichi- sche Studie dazu gab es 2013. Damals galten vier Prozent der 15- bis 18-Jährigen als inter- netsüchtig, sechs Prozent als gefährdet. Doch seither sind Internet-Verbindungen immer schneller geworden und die Smartphone- und Internet-Nutzer immer jünger. Wenn vier Prozent der Zehn- bis 19-Jährigen süchtig sind, betrifft das heute mehr als 30.000 Ju- gendliche in Österreich. Etwa 150 davon werden jedes Jahr in der Linzer Spielsuchtambulanz behandelt – Ten- denz steigend. Für den Psychiater Kurosch Yazdi ist der neue ICD-Eintrag ein Fortschritt, weil das Gesundheitssystem damit gezwungen wäre, etwas zu tun. Yazdi betont, dass vor allem Online-Spieler betroffen sind – Spiele wie „League of Le- gends“ oder „World of Warcraft“ hätten eine Gruppendynamik, bei der Spieler das Gefühl haben, die anderen nicht im Stich lassen zu dürfen oder sonst etwas zu verpassen. Pau- schale Empfehlungen, wie lange gespielt werden darf, gibt es aber nicht. „Bei manchen Spielen ist eine halbe Stunde am Tag sinnlos. Eltern müssen sich mit den Spielen auseinan- dersetzen und mit den Kindern gemeinsam sinnvolle Regeln vereinbaren“, rät der Psychia- ter. Die Suchtgefahr sei letztendlich weniger eine Frage der Stundenanzahl, sondern eher eine Frage der Vielfältigkeit im restlichen Alltag. „Wenn es andere Hobbys gibt, Schule und Freunde nicht vernachlässigt werden, ist es kein Problem, wenn einmal an einem verregneten Sonntag durchgespielt wird.“ Videospiele sind somit nicht per se zu verteu- feln – Studien haben etwa gezeigt, dass die Beschäftigung in Maßen die Hand-Auge-Ko- ordination verbessern und zu steigenden Leistungen in der Schule führen kann. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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