EL-MO II Moleküle, Schulbuch
166 10 naTÜrlICHe und SYnTHeTISCHe MaKrOmOleKÜle THEMEnBEREICHE – vernetzte Inhalte und Begriffe Die Inhalte und Schlagworte folgender Themen können als Grundlage zur Beantwortung von Prü- fungsfragen und Referaten aus der Chemie he- rangezogen werden. 1 Cellulose als Textilfaser Cellulose als Naturfaser, Zellstoffherstellung, Metho- den zum Verspinnen von Zellstoff zu Textilfasern. Cel- luloseacetat, Viscoseverfahren, Lyocell-Verfahren. 2 Kunststoffe – Herstellungsmethoden – Struktur – Eigenschaften – Kunststoffverar- beitung Unterschiedliche Herstellungsmethoden der Makro- moleküle durch Polymerisation und Polykondensati- on. Beispiele zu den Kunststoffgruppen. Bau und Ei- genschaften von Plastomeren und Duromeren. Verarbeitung von Kunststoffen zum jeweils fertigen Produkt. (Spritzgießen, Extrudieren, Kunststoffharze, Verbundwerkstoffe). 3 Polymerisate Die Kunststoffe PE, PP, PS und PVC als wichtige Mas- senkunststoffe. Ausgangsstoffe, Makromoleküle, Ei- genschaften und Verwendung der einzelnen Kunst- stoffe. Unterscheidung dieser Kunststoffe durch einfache Experimente (Brennprobe, Pyrolyse im Rea- genzglas und Geruchsprobe, Beilstein Probe). 4 Polyester und Polyamide Strukturen, Eigenschaften und Verwendung der wich- tigsten Vertreter dieser Polykondensate. PET, Polyes- terharze, PA66, PA6. 5 Kunststoffe mit Formaldehyd – Phenoplaste und Aminoplaste Kondensationsreaktion zwischen Methanal und Phe- nolen bzw. zwischen Methanal und Harnstoff oder Melamin. Verarbeitung und Formung des Kunststoffs während des Herstellungsprozesses zum duromeren Endprodukt. Bedeutung dieser Kunststoffe in der Iso- latorentechnik und bei der Herstellung von Holz- Ver- bundwerkstoffen (Sperrholzplatten, Spanplatten, Mö- beloberflächen). 6 Kautschuk und Gummi Isopren, 1 - 4 Addition, Isoprenoide, Naturkautschuk, Vulkanisieren, Kunstkautschuk. GLOSSAR Aminoplaste: Polykondensate aus Harnstoff oder Melamin mit Methanal. Spanplat- tenherstellung und Möbeloberflächen. Celluloseacetat: Essigsäureester der Cellulose, Ersatzstoff für das feuergefährliche Celluloid Cellulosenitrat: Salpetersäureester der Cellulose, je nach Veresterungsgrad Schieß- baumwolle (fast vollständig) oder Kollodiumwolle (etwas geringer, Celluloid) Cellulosexantogenat: Celluloseester der Dithiokohlensäure, wasserlöslich, basisch stabil, sauer wieder abspaltbar, zum Naßverspinnen der Cellulose. Duromere: Räumlich stark vernetzte Makromoleküle, hart und temperaturbeständig. Elastomere: Schwach räumlich vernetzte Makromoleküle mit gummielastischen Eigenschaften Extrudieren: Verfahren zur Herstellung von Kunststoffendlosteilen (Profile, Rohre, Schläuche). Kautschuk: Natürliches ungesättigtes Makromolekül aus dem Harz des Gummi- baums, zähplastisch. Durch Addition von Schwefel (Vulkanisieren) entsteht Gummi (elastisch). Lyocell Verfahren: Verfahren zum Verspinnen der Cellulose ohne Schwefelkohlen- stoffeinsatz. PAN: Polyacrylnitril – Textilfaser-Kunststoff, Trockenverspinnbar, für Futterstoffe und Wärmeschutz. Phenoplaste: Polykondensate aus Phenolen und Methanal. Isolationsmaterial und Holzverbundmaterialien. Plastomere: Hitzeverformbare Kunststoffe (früher Thermoplaste) PMMA: Polymethacrylsäuremethylester – Handelsname Plexiglas, Glasersatz. Polyaddukte: Eigentlich Polymere, aber nicht an C-C Doppelbundungen. Polyuretha- ne aus Diisocyanaten und Diolen, Epoxidharze aus Epoxiden (Oxiranen) und Diolen. Polyamide: Polykondensate aus Dicarbonsäuren und Diaminen oder Aminosäuren bzw. Lactamen. Polyester: Polykondensate aus Dicarbonsäuren und Diolen. PET als Plastomer (Ge- tränkeflaschen und Textilfaser für Strumpfhosen), Polyesterharze ungesättigt und duromer aushärtbar. Polyethen PE: Polymerisat aus Ethen, wichtigster Massenkunststoff. HDPE härter, für Hohlkörper, LDPE weicher, für Folien. Polykondensate: Durch Kondensation gewonnene Makromoleküle Polypropen: Polymerisat aus Propen, ähnlch dem HDPE. Polystyren: Polymerisat aus Styren, in geschäumter Form Verpackungen (Styropor) und Wärmedämmungen für Fassaden. Polyvinylchlorid PVC: Polymerisat aus Chlorethen, Hart PVC für Kanalrohre Weich PVS (mit Weichmachern) für Folien PTFE: Polytetrafluorethen – Handelsname zB Teflon, nicht benetzbar und sehr che- mikalienresistent, Bratpfannenbeschichtung. Pyrolyse: Kunststoffverwertung durch Cracken oder unvollständige Verbrennung. Die Pyrolysegase sind als Heizgase oder Synthesegase verwendbar. Silicone: Kunststoffe mit Grundgerüst aus Silizium-Sauerstoffketten mit Methylgrup- pen als Seitenketten. Spritzgussverfahren: Verfahren zur Erzeugung von Kunststoffformteilen. Verbundwerkstoffe: Kombinationen aus Kunststoffen und Glasfasern oder Carbon- fasern. Verspinnen: Verfahren zur Textilfaserherstellung, bei Kunststoffen häufig aus der Schmelze (Schmelzspinnen), manchmal aus der Lösung (Trockenspinnen). Zellstoff: Cellulose, meist aus Holz gewonnen durch Abtrennung der übrigen Holz- bestandteile. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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