EL-MO II Moleküle, Schulbuch

118 8 ernÄHrung Einige wichtige Monosaccharide D-Ribose Die Aldopentose (Abb. 118.1) ist Molekülbestandteil der Ribonucleinsäuren (RNS bzw. engl. RNA ), die für die Eiweißsynthese erforderlich sind. Auch in wichtigen Co- enzymen, wie zB ATP, ist D-Ribose enthalten. (Kap. 9) D-Desoxyribose Sie unterscheidet sich von der D-Ribose durch das Fehlen der OH-Gruppe am 2. Kohlenstoff-Atom. Sie ist Molekülbestandteil der Desoxyribonucleinsäuren (DNS bzw. DNA ), den Trägern der Erbinformation. (Abb. 118.1) D-Xylose Die Aldopentose und unterscheidet sich von der Ribose durch die Stellung der OH- Gruppe am 3. Kohlenstoff-Atom. Sie lässt sich aus landwirtschaftlichen Abfällen (Stroh) und den Abfällen der Celluloseproduktion gewinnen und dient unter ande- rem zur Herstellung (durch Hydrierung) des Zuckeraustauschstoffes Xylit (Abb. 45.4). D-Glucose Die Aldohexose (Abb. 118.2) wird auch Traubenzucker genannt, da sie in Weintrau- ben vorkommt, oder wegen ihrer rechtsdrehenden Wirkung Dextrose . Sie ist das mengenmäßig wichtigste Monosaccharid. Glucose ist in vielen Früchten und im Ho- nig enthalten. Als Molekülbestandteil kommt sie in den Disacchariden Malzzucker, Milchzucker und Rohrzucker vor. Sie ist der Baustein der Polysaccharide Stärke und Cellulose. Bei der Stärkeverdauung wird diese zu Glucose abgebaut und gelangt in das Blut. Dort bildet sie als Blutzucker (ca. 0,1 % des Blutes) die sofort verfügbare Nährstoff- reserve. Der Blutzuckerspiegel wird durch Hormone gesteuert und konstant gehal- ten. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, Glucagon und Adrenalin steigern ihn. Bei der Stoffwechselstörung Diabetes mellitus ( Zuckerkrankheit ) ist die Produktion von Insulin gestört oder zumindest eingeschränkt. Der Kranke darf daher keine Nah- rungsmittel zu sich nehmen, die einen raschen Blutzuckeranstieg bewirken, wie zB Glucose selbst oder Saccharose. Auch Stärke darf nur in kleinen, verteilten Portionen aufgenommen werden. Zum Süßen kann der Zuckeraustauschstoff Sorbit verwen- det werden, der aus Glucose durch Reduktion der Aldehydgruppe zum Alkohol er- zeugt wird. Er wird im Organismus nur langsam zu Glucose oxidiert. Bei fehlender Insulinproduktion muss Insulin gespritzt werden. Da Glucose vom Organismus von allen Nährstoffen am raschesten aufgenommen wird und als Betriebsstoff zur Verfügung steht, nahmen Sportler vor Wettkämpfen oft Traubenzucker zu sich. Dies ist heute allerdings kaum mehr üblich, da die leis- tungssteigernde Wirkung umstritten ist. Auch bei der intravenösen Ernährung Kran- ker werden Glucoselösungen verwendet. D-Fructose Fructose (Abb. 118.3) ist eine Ketohexose mit der Ketogruppe am 2. Kohlenstoff- Atom. Ansonsten ist sie wie Glucose aufgebaut. Sie kommt in vielen Früchten und im Honig vor und wird Fruchtzucker genannt. Wegen ihrer stark linksdrehenden Wirkung nennt man sie auch Laevulose . Sie ist Molekülbestandteil des Rohrzuckers . Fructose schmeckt süßer als Glucose, aber auch als Rohrzucker, und bewirkt den stark süßen Geschmack von Honig. In schwächeren Fällen von Diabetes verwendet man Fructose zum Süßen, da man mit weniger Zucker die gleiche Süßwirkung er- zielt. D-Galactose Galactose (Abb. 118.4) ist eine Aldohexose und unterscheidet sich von der Glucose durch die Stellung der OH-Gruppe am 4. Kohlenstoff-Atom. Sie ist Molekülbestand- teil des Milchzuckers . CH 2 OH C OH H C C OH CHO H H H CH 2 OH C OH H C C OH CHO H OH H CH 2 OH C H OH C OH H C C H CHO HO OH H CH 2 OH C H OH C OH H C C H CH 2 OH HO O CH 2 OH C H OH C H HO C C H CHO HO OH H Abb. 118.4: Strukturformel der D-Galactose Abb. 118.3: Strukturformel der D-Fructose Abb. 118.2: Strukturformel der D-Glucose Abb. 118.1: Strukturformeln und Molekülmodelle von D-Ribose (links) und D-Desoxyribose (rechts) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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