EL-MO I Elemente, Schulbuch

KM-6: Übertragung – Umgang mit Materie Text: „El Dorado – Geschichten rund ums Gold“ 189 189 Fragen und Aufgaben zum Lesetext „ El Dorado – Geschichten rund ums Gold ” 1. Gib die chemisch eindeutige Definition für edle und unedle Metalle an. Welcher Stoff bildet die Grenze für diese Metall- gruppen? 2. Diskutiere das unterschiedliche Reaktionsverhalten der Säuren Wasser, Salzsäure und Salpetersäure gegenüber Metallen. 3. Was versteht man unter einer „oxidierenden“ Säure? 4. Formuliere die Redoxreaktionen für die Reaktion von Natrium, Zink und Kupfer mit der jeweils „passenden“ der unter 2) angegeben Säuren. 5. Warum reagiert Gold nicht mit Salpetersäure? 6. Königswasser ist ein Gemisch aus konzentrierter Salzsäure und konzentrierter Salpetersäure, im Verhältnis 3:1. Für die Aggressivität von Königswasser sind nicht die Säuren an sich verantwortlich, sondern das Reaktionsprodukt, das entsteht, wenn beide Säuren vermischt werden. Es entstehen naszierendes (unverbundenes, elementares) Chlor und Nitrosylchlorid (NOCl), welche in weiterer Folge Gold zur Tetrachloridogoldsäure (HAuCl 4 ) oxidieren. Zeige anhand der angegebenen Reaktionsgleichungen, welcher Stoff oxidiert und welcher reduziert wurde. Zeige weiters, dass die Zahl der aufgenommen und abgegebenen Elektronen gleich ist. +I +V -II +I -I +III -II -I 0 +I -II a. HNO 3 + 3 HCl → NOCl + 2 Cl nasc + 2 H 2 O 0 +III -II -I 0 +I +V -II +I +III -I +IV -II b. 2 Au + 2 NOCl + 3 Cl 2 + 2 HNO 3 → 2 HAuCl 4 + 4 NO 2 Als die deutsche Armee im April 1940 in Dänemark einmarschierte, hatte Bohr seine eigene Nobelmedaille bereits einer Hilfsorganisation gespen- det, aber er machte sich Gedanken, wie er die Medaillen der Deutschen verstecken könnte, da ihre Entdeckung in seinem Labor die bereits dis- kreditierten Wissenschaftler zusätzlich gefährden würde. Die Medaillen trugen die Namen der Empfänger, und da sie aus Gold waren, hätten sie nicht aus Deutschland ausgeführt werden dürfen. Einer von Bohrs Mitarbeitern war der ungarische Chemiker George de Hevesy, der 1923 das Element Hafnium entdeckt und nach dem lateinischen Namen Kopenhagens, Hafnia, benannt hatte. Hevesy schlug zunächst vor, die Medaillen zu vergraben, doch Bohr hielt die Wahrscheinlichkeit, dass sie entdeckt wurden, für zu groß. Daher begann er, während die deutschen Truppen schon in die Stadt einrückten, die Medaillen in Königswasser aufzulösen - und es war, wie er später beklagte, nicht einfach, denn die Goldmenge war beträchtlich und reagierte nur sehr zögernd mit dieser doch sehr starken Säure. Die Nazis durchsuchten sorgfältig Bohrs Laboratorium im Institut für theoretische Physik, unterließen es aber, zu fragen, was in den Flaschen mit brauner Flüssigkeit war, die den Krieg auf einem Regal unangetastet überdauerten. Nach dem Krieg schickte Bohr das Medaillengold nach Stockholm und erklärte in einem beigefügten Brief an die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, was es damit auf sich hatte. Das Gold wurde wiedergewonnen, und die Nobel-Stiftung prägte neue Medail- len für die beiden Physiker. Quelle: Das wilde Leben der Elemente; Hugh Aldersey-Williams 2011 Carl Hanser Verlag - Teile, gekürzt, adaptiert Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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