Erziehung und Unterricht 2018/3+4
370 Salvador, Mittels Wimmelbüchern ein Subtraktionsverständnis entwickeln Erziehung und Unterricht • März/April 3-4|2018 „Wortspeicherkärtchen“. Wichtige Begriffe werden aufgeschrieben, ein paar Mal benutzt und in der Klasse sichtbar angebracht. Danach werden diese zur Erklärung und Beschrei- bung von Materialhandlungen benutzt. Weiterführende Übungen dazu sind bei Götze (2015) nachzulesen. Zusammenfassung Unumstritten ist die Tatsache, dass die Entwicklung eines „Teile-Ganzes-Verständnisses” die Grundlage dafür ist, Rechenoperationen verstehen zu können. Deshalb ist es für Gai- doschik und Gerster notwendig, Ableitungsstrategien schon von Beginn an zum Unter- richtsthema zu machen, um Zahlbeziehungen verstehen zu können. Addition und Subtrak- tion werden von Beginn an im Zusammenhang erfahren. Leider wird diesem Umstand in Schulbüchern nicht Rechnung getragen. Ebenso fordern Schulbuchautorinnen und -auto- ren einen von ihnen festgelegten Weg der Zahlzerlegung, indem sie gute Abbildungen mit genauen Handlungsanweisungen versehen. Ein Ausweg daraus wäre der Einsatz von Wimmelbüchern im Mathematikunterricht. Untersuchungen von Stern bestätigen das Po- tential, das in solchen Aufgaben steckt. Durch Ausschnitte aus dem Wimmelbuch können Sachproblematiken, wie das Vergleichen, angesprochen werden, die in Fibeln unzu- reichend erwähnt werden und deshalb von Kindern nicht gelöst werden können. Um Grundvorstellungen aufbauen zu können, beschreiben Wartha & Schulz ein Vierphasenmo- dell, das im Sinne eines „sprachsensiblen Mathematikunterrichts” umgesetzt werden soll. LITERATUR Berner, S.R. (2004): Frühlingswimmelbuch. Hildesheim: Gerstenberg. Eisendle, B. & Wiedenhofer, J. (2017): Arbeit am Grundwortschatz und Aufbau des „number sense“ bei SchulanfängerInnen. Bachelorarbeit. PH-Tirol. Gaidoschik, M. (2007): Rechenschwäche vorbeugen. Das Handbuch für LehrerInnen und Eltern. Wien: G&G. Gaidoschik, M. (2010): Wie Kinder rechnen lernen – oder auch nicht. Eine empirische Studie zur Ent- wicklung von Rechenstrategien im ersten Schuljahr. Frankfurt am Main: Peter Lang. Gerster, H. & Schultz, R (2004): Schwierigkeiten beim Erwerb mathematischer Konzepte im Anfangs- unterricht. Online: http://phfr.bsz-bw.de/files/16/gerster.pdf. Stand: 13. 05. 2015 Götze, D. (2015): Sprachförderung im Mathematikunterricht. Berlin: Cornelsen. Radatz, H. (1983): Untersuchungen zum Lösen eingekleideter Aufgaben. Journal für Mathematikdidak- tik, 4(3), S. 205-217. Radatz, H., Schipper, W., Dröge, R. & Ebeling, A. (1996): Handbuch für den Mathematikunterricht, 1. Schuljahr. Hannover: Schroedel. Resnick, L. B. (1983): A developmental theory of number understanding. In H. P. Ginsburg (Ed.), The de- velopment of mathematical thinking, New York: Academic Press, p. 109-151. Resnick, L. B. (1989): Developing mathematical knowledge. American Psychologist, 44 (2), p. 162-169. Stern, E. (2005): Kognitive Entwicklungspsychologie des mathematischen Denkens. In: v. Aster, M. & Lorenz, J. H. (Hrsg.): Rechenstörungen bei Kindern. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Van de Walle, J. (2007): Elementary and Middle School Mathematics: Teaching Developmentally. Bos- ton: Pearson. Wartha, S. & Schulz, A. (2011): Aufbau von Grundvorstellungen (nicht nur) bei besonderen Schwierig- keiten im Rechnen. Sinus an Grundschulen. Online: http://www.mathematik.tu- darm- stadt.de/~herrmann/schule/grund.pdf. Stand: 01.02.2017
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