Erziehung und Unterricht 2018/3+4

Hauer/Schwaiger/Benczak/Ketter, Forschendes Lernen in Mathematik erleben 313 Erziehung und Unterricht • März/April 3-4|2018 fühlen hinsichtlich der ersten durchlebten Phasen Forschenden Lernens, sowie die Mög- lichkeit der Darstellung individueller Lernwege als Conclusiobasierter Transfer. Abschließend soll noch Erwähnung finden, dass die Kriterien Forschenden Lernens in der beforschten Lehrveranstaltung nicht immer klar voneinander zu trennen waren. Manchmal fließen sie ineinander, in wechselnden Reihenfolgen, wiederkehrend, einmal stärker und einmal schwächer ausgeprägt. Im Nachhinein wurde mit den Studierenden auf einer Meta- Ebene eine Klärung und Verortung angestrebt, in welchen Phasen sich der Prozess abspiel- te. Eigenes Tun und Lernen wurde damit im Hinblick auf das CrEEd-Konzept reflektiert und sichtbar gemacht. Empirische Untersuchung Hypothese Studierende, die Unterricht nach dem CrEEd-Konzept erlebt haben, schätzen das Ausmaß in dem sie Forschendes Lernen erlebt haben höher ein als Studierende eines traditionellen Seminar- settings. Design Hinter der angebotenen Hypothese verbirgt sich die Annahme einer möglichen festzustel- lenden Auswirkung des speziellen Lernsettings als Gegenüberstellung zu herkömmlicher hochschuldidaktischer Lehrtätigkeit. An der Untersuchung nahmen insgesamt 148 von 174 Studierenden des 5. Semesters aus 6 Seminargruppen teil. Die Befragung fand im Winter- semester 2016/17 im Rahmen des letzten Seminartermins statt. Dabei wurden die Kriterien Forschenden Lernens mittels eines von Reitinger (2016, S. 56) entwickelten siebenstufigen, englischsprachigen Inventars „CILI“ mit Fragestellungen wie: „This learning activity encou- raged me to discover open questions“, „During this learning activity, I really found out new insighths by myself“, postinterventionell überprüft und mit per Zufall ausgewählten Lehr- veranstaltungen verschiedener Lehramtsstudierender einer Referenzgruppe (N = 544) ver- glichen. Die Gruppen A-F wurden von drei Lehrkräften nach der gemeinsam entwickelten Planungsgrundlage unterrichtet, die zugleich Mitglieder des Autorenteams des vorliegen- den Beitrags sind. Ergebnisse Die sechs Gruppen (A-F) wurden mittels one-sample t-test hinsichtlich ihrer Stichproben- mittelwerte bezüglich Ausprägung der Teilkonstrukte Forschenden Lernens auex (Authen- tisches Explorieren), crdi (Kritischer Diskurs), exhy (Erfahrungsbasiertes Hypothetisieren) und cotr (Conclusiobasierter Transfer) im Vergleich mit den von Reitinger (2016, S. 49f) er- mittelten Referenzwerten (gemittelt) untersucht.

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