Erziehung und Unterricht 2018/3+4
248 Wirth, AktivistInnen für Reformen, Umweltschutz und Frieden Erziehung und Unterricht • März/April 3-4|2018 in Staat und Gesellschaft zu kämpfen. Zu ihren wichtigsten Erfolgen zählen die Erlangung des Frauenwahlrechts und die Zulassung von Frauen zum Studium. 2 Die ÖVP war zunächst zwar ebenfalls für die Nutzung der Atomenergie eingetreten. Nach dem zunehmenden Protest gab sie die Entscheidung über die Inbetriebnahme des AKWs in Zwentendorf – auch um der SPÖ zu schaden – jedoch ihren WählerInnen frei. Die FPÖ hatte sich bereits einige Jahre zuvor beim „derzeitigen Stand der Technik“ gegen das AKW ausgesprochen. 3 Im Rahmen der Wiener Festwochen gab es seit Beginn der 1970er Jahre eine alternative Veranstaltungsschiene mit dem Namen „Arena“. Diese gastierte 1975 und 1976 im ehemaligen Auslandsschlachthof in Sankt Marx, der nach der letzten Vorstellung abgerissen werden sollte. Um das zu verhindern, besetzten Kulturschaffende, Intel- lektuelle, Studierende und ArbeiterInnen den Schlachthof. Das damit verbunden Ziel war es, ein ganzjähriges, selbstverwaltetes Kulturzentrum zu schaffen. Trotzdem wurde der Auslandschlachthof abgerissen und den Be- setzerInnen der kleinere Inlandschlachthof angeboten, wo in Folge ein Veranstaltungsort etabliert wurde. LITERATUR UND INTERNETQUELLEN Ebner, P. & Vocelka, K. (1998): Die zahme Revolution. `68 und was davon blieb. Ueberreuter, Wien. Engelbrecht, H. (1998): Geschichte des österreichischen Bildungswesens. Erziehung und Unterricht auf dem Boden Österreichs, Bd. 5: Von 1918 bis zur Gegenwart. Österreichischer Bundesverlag, Wien. Erinnerungsort Wien: http://www.erinnerungsort.at Foltin, R. (2004): Und wir bewegen uns doch. Soziale Bewegungen in Österreich. Edition Grundrisse, Wien. Foltin, R. (2011): Und wir bewegen uns doch. Zur jüngeren Geschichte sozialer Bewegungen in Öster- reich. Mandelbaum, Wien. Geiger, B. & Hacker, H. (1989): Donauwalzer, Damenwahl. Frauenbewegte Zusammenhänge in Öster- reich. Promedia, Wien. Gottweis, H. (1997): Neue soziale Bewegungen in Österreich. In: H. Dachs u. a. (Hrsg.). Handbuch des politischen Systems Österreichs. Die Zweite Republik , 3. Auflage (S. 342-358). Manz, Wien. Mesner, M. (2000): Sozialdemokratische Frauen- und Geschlechterpolitik im Österreich der Siebziger Jahre. In: M. Bacher u. a. (Hrsg.). Wahnsinnsweiber? Weiberwahnsinn? Wer braucht Feminismus? (S. 29-50). Trauner Verlag, Linz. Mesner, M. (2016): Die Frau im Käfig. Zur Geschichte der österreichischen Frauenbewegungen in den 1970ern. In: H. Etzlstorfer (Hrsg.). Die 70er – damals war Zukunft (S. 60-67). Schallaburg Kulturbe- triebsges.m.b.H., Schallaburg. Natter, B. (1987): Der „Bürger“ versus die „Mächtigen“. In: A. Pelinka (Hrsg.). Populismus in Österreich (S. 151-170). Edition Junius, Wien. Nußbaumer, M. & Schwarz, W. M. (Hg.) (2012), Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern. Czernin, Wien. Pelinka, A. (1998): Die Studentenbewegung der Sechziger Jahre in Österreich. In: Forum Politische Bil- dung (Hrsg.). Wendepunkte und Kontinuitäten (S. 148-157). Studien Verlag, Wien/Innsbruck. Rathkolb, O. u. a. (2012): Wasserkraft. Elektrizität. Gesellschaft. Kraftwerksprojekte ab 1880 im Span- nungsfeld. Kremayr & Scheriau, Wien. Repnik, U. (2006): Die Geschichte der Lesben- und Schwulenbewegung in Österreich. Milena Verlag, Wien. Wirth, M. (2011): Christian Broda. Eine politische Biographie. Vandenhoeck & Ruprecht/Vienna Univer- sity Press, Göttingen. ZUR AUTORIN Dr. Maria WIRTH, Studium der Geschichte und einer Fächerkombination (Politikwissenschaft und Soziologie) an der Universität Wien, seit 1998 als Historikerin tätig, derzeit Senior Research Fellow am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Arbeitsschwerpunkte: Österreichische Zeit- geschichte im internationalen Kontext, Wissenschafts-, Demokratie- und Rechtsgeschichte, Institu- tionengeschichte, Umgang mit der NS-Vergangenheit, Biographieforschung.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=