Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

90 2.3 Marktgleichgewicht Als Gleichgewicht bezeichnet man jene Situation, in der das Angebot gleich der Nachfrage ist. Im Preis-Mengen-Diagramm ist dies der Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve. Im Gleichgewicht möchte kein Anbieter mehr zum gegebenen Preis eine zusätzliche Einheit verkaufen und kein Nachfrager eine zusätzliche Ein- heit kaufen. Man sagt: Der Markt ist geräumt. Das Gleichge- wicht ist durch eine Kombination von Preis und Menge ein- deutig beschrieben. Der Gleichgewichtspreis ist somit jener Preis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Verschiebungen des Gleichgewichts Zu einer Änderung der gleichgewichtigen Preis-Mengen-Kombination kann es aufgrund von Ände- rungen der Nachfragefunktion, der Angebotsfunktion (oder beider) kommen. Beispiel: Angenom- men, der Staat erhöht die Steuern auf ein bestimmtes Gut: Möchte man die Gleichgewichte vor und nach der Steuererhöhung vergleichen, so überlegt man sich, wie dies jeweils Angebot und Nachfrage getrennt beeinflusst. Angenommen, die Unternehmen haben die neue Steuer zu tragen: Dies bedeutet für sie eine Kostenerhöhung. Die Angebotskurve verschiebt sich daher nach links. Die Konsumenten und Konsumentinnen werden aufgrund der Steuer nicht direkt ihr Verhalten ändern, wodurch die Nachfragefunktion unverändert bleibt. Durch die Linksverschiebung der An- gebotskurve liegt der neue Schnittpunkt von Angebot und Nachfrage nordwestlich des alten. Der neue Gleichgewichtspreis liegt daher über dem vorigen und die nachgefragte Menge geht auf- grund der unveränderten Nachfragefunktion zurück. Preis Menge Angebot Nachfrage Gleichgewicht Abb. Preis-Mengen-Diagramm 2.4 Grundbegriffe der Wohlfahrtsökonomie – Wohlfahrtsgewinne durch Markttransaktionen messen Für die Bewertung von Marktergebnissen ist man daran interessiert, quantitative Vergleiche über die Wohlfahrtswirkungen zu machen. In der theoretischen Analyse spaltet man die entstehende „Rente“ auf Konsumenten und Produzenten auf. Preis Menge Nachfrage Gleichgewichts- menge Gleichgewichts- preis Angebot Angebotsüberhang Konsumenten- rente Nachfrageüberhang Marktvolumen (Menge × Preis) bei unvollkommener Konkurrenz Produzenten- rente Abb.: Konsumenten- und Produzentenrente Die Konsumentenrente ergibt sich aus der Differenz von Zahlungsbereitschaft (dem maximalen Preis, den jede/r einzelne Konsument/in bereit wäre zu zahlen) und Marktpreis. Die Konsumentenrente ist daher die unverhoffte Ersparnis auf der Nachfrageseite (siehe Grafik). Die Produzentenrente entsteht durch die Differenz von Marktpreis und dem Preis, zu dem jeder Pro- duzent gerade noch bereit wäre, anzubieten. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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