Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

89 Markt & Preis Angebot und Nachfrage sind wesentliche Faktoren der Preisbildung. 2.2 Nachfrage Ausgangspunkt zur Bestimmung der Gesamtnachfrage ist die individuelle Nachfrage. Die individuell nachgefragte Menge eines bestimmten Gutes ist abhängig vom Preis des betreffenden Gutes, von den Preisen verwandter Güter (Substitute und komplementäre Güter), vom Einkommen, von den Präferenzen und Erwartungen (z. B. über die zukünftige Preisentwicklung oder über zu erwartende Produktneuerungen). Das „Gesetz der Nachfrage“ besagt, dass die Nachfrage nach einem Gut fällt, wenn der Preis dessel- ben steigt. Wie zu jeder Regel gibt es auch hier Ausnahmen. So können wir etwa für gewisse Güter einen „Snob-Effekt“ beobachten, demzufolge in bestimmten Bereichen die Nachfrage mit dem Preis steigt (z. B. bei Markenartikeln). Für die Erstellung der Nachfragefunktion trägt man wieder die Preise auf der Ordinate und die dazu gehörende Menge auf der Abszisse auf. Die nachgefragte Menge ist also eine Funktion des Preises. Dem „Gesetz der Nachfrage” folgend, fällt die Nachfragefunktion mit steigendem Preis. Für das Funktionieren einer Volkswirtschaft ist die Gesamt- nachfrage von Interesse. Diese wird auch „aggregierte Nachfrage“ genannt und ergibt sich aus der Summe der in- dividuellen Nachfragen. Die für die individuelle Nachfrage geltenden Bestimmungsgründe beeinflussen daher auch die Marktnachfrage. Neben dem Preis eines Gutes sind die Preise verwandter Güter, das Einkommen, die Vorlieben, die Erwartungen und die Anzahl der Nachfrager entscheidend. Wann kommt es zu einer Verschiebung der Nachfragekurve, wann bewegt man sich auf der Nach- fragekurve, und wie ist dies zu interpretieren? Eine Verschiebung der Nachfragekurve nach außen (rechts) bedeutet, dass zu jedem gegebenen Preis mehr als zuvor gekauft wird. Dies kann durch steigendes Einkommen, eine größere Wert- schätzung für das Produkt, Preisänderungen von anderen Produkten oder die Erwartung zukünfti- ger Preisänderungen ausgelöst werden. Eine Verschiebung der Nachfragekurve bedeutet daher, dass sich Einflussgrößen der nachgefragten Menge (abgesehen vom Preis) geändert haben. Bewe- gungen entlang der Nachfragekurve zeigen die mengenmäßige Anpassung als Reaktion auf eine Preisänderung, wenn alle anderen relevanten Faktoren konstant bleiben (cet. par.). Preis Menge Abb. Nachfragefunktion Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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