Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

298 10 Verhaltensökonomie Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können Ú wichtigste Vertreter der Verhaltensökonomie nennen, Ú Einschränkungen des Modells des homo oeconomicus aufzeigen, Ú wichtige beeinflussende Faktoren für unsere Entscheidungen analysieren. KOMPETENZEN Unser Entscheidungs- verhalten folgt oft nicht einer kalten, rationalen Logik der Nutzenmaximierung, sondern wir verwenden häufig Faustregeln (Heuristiken), lassen uns von unser- en Emotionen leiten und verhal- ten uns im Verlauf der Zeit manchmal inkonsistent. Ernst Fehr Bezug zur Gegenwart Die Verhaltensökonomie steht heute stärker im öffentlichen Interesse als je zuvor. Alles Wirtschaften beruht auf Verhalten. Kernideen Die Verhaltens- ökonomie untersucht, wie Menschen alltägliche Entscheidungen treffen. Sie ergänzt die neoklassische Öko- nomie. Ursprünglich von rein mikro- ökonomischen Überlegungen aus- gehend, sickerten die neuen Argu- mente in der Folge auch in die Makroökonomie durch (z. B. Herdenverhalten und Gruppendenken. Anlass Das Menschen- bild des homo oecono- micus und die Annahme ei- nes egoistischen Nutzenkalküls von Entscheidungsträgern wurden ab Ende der 1970er Jahre immer brü- chiger. Ideen der kognitiven Psycho- logie lieferten neue Impulse für die Ökonomie und ließen die Grenzen und Widersprüche der neoklassischen Mo- delle immer deut- licher werden. Hauptwerk Das Buch „The Way the World works“ (1978) von Jude Wanniski machte das Konzept bekannt. Personen Ernst Fehr (1956), österr. Ökonom, Evo- lution der menschlichen Kooperation, Fairness; Richard H. Thaler (1945), US-Ökonom, ver- haltensorientierte Kapitalmarkttheorie; Daniel Kahnemann (1934), israelisch- US-amerikanischer Psychologe, kognitive Psychologie, Wirtschafts- nobelpreis 2002 mit Vernon Smith (1927), US-Ökonom, Experimentelle Ökonomie & Auktionen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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