Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch
292 7 Ordoliberalismus Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können Ú den Bezug des Ordoliberalismus zur sozialen Marktwirtschaft erklären, Ú die Bedeutung von Spielregeln für die Wirtschaft aufzeigen, Ú die Relevanz der Monopolkontrolle analysieren. KOMPETENZEN Personen Gründer: Walter Eucken (1891–1950) Weitere wichtige Vertreter: Alfred Müller-Armack (1901–1978) und der deutsche Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897–1977) Die Bürger- innen und Bürger sollen in Freiheit und unter menschenwürdigen Bedingungen leben können. Im Rahmen einer Wettbewerbsordnung soll die Macht von Individuen oder Gruppen möglichst gering gehalten werden. Der Staat soll eine stabile Ordnung etablieren und die Einhaltung der Spielregeln über- wachen. Walter Eucken Die Wirt- schaftsordnung ist eingebettet in die Rechts- und Gesellschaftsordnung. Um die produktiven Kräfte des Wett- bewerbs am Leben zu erhalten, wird der Monopolkontrolle eine besondere Bedeutung eingeräumt. Eucken er- kannte die Bedeutung einer kon- stanten Wirtschaftspolitik für Wachstum. Kernideen Der Ordo- liberalismus wird oft als „dritter Weg“ zwischen freier Marktwirtschaft und Sozialismus bezeichnet und hat den Begriff der „sozialen Marktwirt- schaft“ geprägt. Aufgabe der Politik ist es, einen stabilen Ordnungsrahmen für die Wirtschaft zu schaffen, ohne willkürlich in den markt- wirtschaftlichen Prozess einzugreifen. Anlass Ausgangspunkt waren die schlechten Erfahrungen mit dem un- gebremsten Kapitalismus und dem politisch repressiven Rahmen des 19. und 20. Jahrhunderts, die zu massiven gesellschaftlichen Umbrü- chen führten. Vor diesem Hinter- grund entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland die Strömung des Ordo- liberalismus. Bezug zur Gegenwart Angesichts der Umweltzerstörung ist der von Walter Eucken erkannte Schwachpunkt der Wettbewerbs- ordnung, dass externe Kosten in der Kostenrechnung eines Unternehmens nicht erfasst werden, aktueller denn je. „Die Gesamtordnung sollte so sein, dass sie den Menschen das Leben nach ethischen Prinzipien ermöglicht.“ Hauptwerk Die „Grundsätze der Wirtschaftspolitik“ (1952) von Walter Eucken. Das Buch ist ein Plädoyer für das marktwirtschaftliche System. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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