Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

286 6 Keynesianismus Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können Ú Keynes’ Kritikpunkte am klassischen Liberalismus erklären, Ú die nachfrageorientierte Wirtschaftstheorie analysieren, Ú über Probleme der Theorie von Keynes reflektieren. KOMPETENZEN Personen John Maynard Keynes (1883–1946) In der Tradition Keynes‘ der Postkeyneanismus mit Richard Kahn (1905–1984). In kritischer Distanz die Neoklassisch- keynesianische Synthese mit Paul A. Samuelson (1915–2009), die Hauptrichtung der heutigen VWL. Keynes sieht in der Nachfrage, aufgrund der Investitionen und ihrer Einkommen schaffenden Wirkung, die zentrale Stellung. · Konsum und Sparen hängen vom aktuellen Einkommen ab. · Mehr Einkommen und mehr Konsum (Konsum steigt aber nicht proportional zum Einkommenszuwachs, John Maynard Keynes sondern etwas weniger, da ja auch mehr gespart wird.) · Einkommen hängt von den Investitionen ab. · Investitionen hängen von psycho- logischen Momenten (Erwartungen der Unternehmer/innen, Stimmungslage) und von der Zinshöhe ab. Kernideen Keynes erkannte an, dass das Modell der Klassiker ein in sich geschlos- senes, logisch richtiges Gedanken- gebäude darstellt, er wandte sich in seiner „General Theory“ jedoch gegen einige Grundannahmen, auf denen die Klassiker ihre Theorie auf- bauten und entwickelte die nachfrageorientierte Wirtschaftstheorie. Anlass Nach Ansicht der Klassiker hatte sich der Konjunkturzyklus mehr oder weniger selbst reguliert, einem Aufschwung war ein Ab- schwung gefolgt, dem wiederum ein Aufschwung folgte. Ab 1929 verharrte die Konjunktur jedoch auf einem niedrigen Niveau. Das Ausmaß der Depression in den USA war dramatisch. Bezug zur Gegenwart Ideen von Keynes werden regel- mäßig von Politikerinnen und Politikern aufgegriffen. Der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt setzte die „New Deal“-Politik um. Seine Blüte erlebte der Keynesianismus in den 1960er und 1970er Jahren. Mit Be- ginn der Finanzkrise ist der Ansatz von Keynes wieder sehr aktuell. Hauptwerk Das Buch „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ (1936) ist vermutlich das einflussreichste VWL-Buch des 20. Jahrhunderts. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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