Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch
284 5 Schumpeter und Neo-Schumpeterianer Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können Ú die Rolle des Entrepreneurs für die wirtschaftliche Entwicklung erklären, Ú den Prozess der „schöpferischen Zerstörung“ analysieren, Ú die Kritik Schumpeters an statischen Modellen erläutern. KOMPETENZEN Personen Joseph Alois Schumpeter (1883–1950) Neo-Schumpeterianer: Horst Hanusch (1943) Günter Faltin (1944) Andreas Pyka Der Prozess der „kreativen Zerstörung“ bringt neue Technologien hervor und vernichtet dabei alte Strukturen. Die Entstehung der Eisenbahn und deren Kommer- zialisierung veränderte das Transport- wesen radikal und stürzte Kutschen- Unternehmer in den Ruin. Der Auf- stieg und Fall von Unternehmen war für Schumpeter die „ökonomische Evolution“. Joseph Alois Schumpeter Schumpeter bemühte sich, die „langen Wellen“ der Konjunktur zu fundieren und nannte sie nach dem sow- jetischen Ökonomen „Kondratieff- Zyklen“. Basisinnovationen lösen eine Folge an Anschlussinnovationen aus und führen zu wirtschaftlicher Ent- wicklung. Schumpeters zyklische Entwicklungstheorie kennt kein kontinuierliches Wachstum und kein Markt- gleichgewicht. Kernideen Die Leitidee des Ökonomen Joseph Alois Schumpeter sind Menschen als Entrepre- neure, die neue Ideen umsetzen. Die Rolle des Entrepreneurs ist es, die Wirtschaft und die Gesellschaft voranzubringen. Anlass Für Schumpeter ist das Problem der Volkswirtschaft nicht das Gleichgewicht, sondern der strukturelle Wandel, das Ungleichge- wicht. Der eigentliche Träger der Volks- wirtschaft ist der Entrepreneur als dynamischer Gestalter der Wirtschaft. Bezug zur Gegenwart Joseph Alois Schumpeter war bereits zu Lebzeiten ein berühmter Ökonom und ein Gegenspieler Keynes. Seit den 1990er Jahren gehört Schumpeter zu den meist-zitierten Ökonomen in Jour- nalen. US-Präsident Barack Obama hat ihn als wichtigsten Ökonomen für das 21. Jahrhundert bezeichnet. Hauptwerk Schumpeter erklärt in seinem Buch „Theorie der wirt- schaftlichen Entwicklung“ (1911) ein zentrales Problem des Kapitalismus. In seinem Werk „Kapita- lismus, Sozialismus und Demokratie“ (1942) geht er auf gesellschafts- politische Fragen ein. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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