Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

282 4 Österreichische Schule Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können Ú die Rolle des Einzelnen und seiner Bedürfnisse zur Erklärung kollektiver Phänomene aufzeigen, Ú den Wertbegriff des Grenznutzens erläutern, Ú Prinzipien der österreichischen Schule kritisch analysieren. KOMPETENZEN Personen Erste Generation: Carl Menger (1840– 1921), Eugen von Böhm-Bawerk (1851–1914), Friedrich von Wieser (1851–1926) Zweite Generation: Ludwig von Mises (1881–1973), Joseph A. Schumpeter (1883–1950) Dritte Generation: Friedrich August von Hayek (1899–1992), Israel Kirzner (1930) Die Theorien fußen auf Veränderung, Risiko und individueller Freiheit, auf Basis von subjektivemWissen. Der Wert von Gütern ergibt sich aus dem Nutzen der konkreten Teilmenge des jeweiligen Gutes (Grenznutzen- lehre). Handlungen sind abhängig von der Bewertung alternativer Handlungsmöglichkeiten (Opportunitätskosten). Friedrich August von Hayek Die österreichische Schule tritt für die freie Marktwirtschaft ein und weist dem Staat eine geringere Rolle zu. Freie Märkte bedeuten demnach: keine Interventionen zentraler, staatlicher Behörden und offener Wettbewerb. Kernideen Im Zentrum der Überlegungen steht der Mensch als kreativ Handelnder und als Protagonist aller wirtschaftlichen und sozialen Prozesse. Ausgehend vom methodologischen Subjektivismus sah Menger als „Endzweck“ allen Wirtschaftens die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse. Anlass Die wissenschaftliche Tradition begann 1871 mit Carl Mengers erstem Buch „Grundsätze der Volkswirtschafts- lehre“. Die Grundsätze sind die erste Gesamtdarstellung der Ökonomie aus konsequent subjektivistischer Sicht. Menger sah vor allem den Gegensatz zur Klassik. Bezug zur Gegenwart Mit dem Nobelpreis für Hayek (1974) erlebte der Ansatz der österreichi- schen Schule eine Aufwertung in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Ideen des freien Wettbewerbs wur- den von der britischen Regierungs- chefin Thatcher und dem amerikani- schen Präsidenten Reagan poli- tisch aufgegriffen und führten auch in anderen Ländern zu Deregulierung und Privatisierung. Hauptwerk Das Buch von Friedrich August v. Hayek „Der Weg zur Knechtschaft“ (1944) ist eine leidenschaftliche Abrech- nung mit dem Sozialismus und dem Nationalsozialismus. Hayeks Haupt- werk ist „Die Verfassung der Freiheit“ (1960). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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