Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch
271 Internationale Wirtschaft Soziale Frage des 21. Jahrhunderts Es leben mehr als 4/5 der Menschheit in Entwicklungs- und Schwellen- ländern, aber sie verfügen nur über 1/5 des Welteinkommens. Die Unter- schiede der Lebenschancen der Menschen in den Entwicklungsländern im Vergleich zu den Industrieländern werden als die „soziale Frage des 21. Jahrhunderts“ gesehen. geben an, welche Exportmenge für eine Importeinheit aufgewendet werden muss. Das reale Austauschverhältnis berechnet man, indem man die Exportpreise durch die Importpreise dividiert. Die Terms of Trade einer Volkswirtschaft verbessern sich, wenn die Exportgüterpreise mehr steigen als die Importgüterpreise. Terms of Trade Heute stellen bei den frei konvertierbaren Währungen die internationa- len Devisenkurse täglich den jeweiligen Wert dar, wobei die Währungen, je nach Angebot und Nachfrage täglich auf- oder abgewertet werden. Bei starren Wechselkursen werden Auf- oder Abwertungen von den Noten- oder Zentralbanken durchgeführt. Die Relationen werden dann geändert, wenn sich die Wirtschaftskraft eines Landes ändert. Frei konvertier- bare Währungen und starrer Wechselkurs Wechselkurs Wie die Güter und Dienstleistungen einen in Geld ausgedrückten Preis haben, haben auch die Währungen der verschiedenen Länder ihren Preis, ausgedrückt in der Währung des jeweiligen Landes. Der Wechselkurs verknüpft die in jeweils einheimischer Währung ausgedrückten Preise der in den verschiedenen Ländern produzierten Güter und Dienstleistungen und macht so die Preise international vergleichbar. Globalisierung Der Begriff Globalisierung bezeichnet die zunehmende, weltweite Verflech- tung in vielen Lebensbereichen (Kommunikation, Wirtschaft, Umwelt, Politik etc.) und zwar zwischen Individuen, Unternehmen, Gesellschaften und Staa- ten. Als wesentliche Ursache der heutigen Globalisierung gilt der technische Fortschritt („Digitale Revolution“) in den Kommunikations- und Transport- technologien. 250 5 Entwicklungsländer und Entwicklungsmöglichkeiten Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können Ú Schwellen- und Entwicklungsländer erläutern, Ú den Teufelskrei der Armut in den E twicklungsländern analysier n, Ú über die Schwierigkeiten mit den Terms of Trade für Entwicklungsländer reflektieren. Gegensätze zwischen Nord und Süd Im Norden lebt ca. 1/5 der Menschen mit 4/5 des Welteinkommens. (Industrieländer) Im Süden leben ca. 4/5 der Menschen mit 1/5 des Welteinkommens. (Entwicklungsländer) Es gibt keine einheitliche Definition für Entwicklungs- und Schwellenländer, außer dass sie im Ver- gleich zu den Industriestaaten folgende Merkmale aufweisen: Ú ei niedriges Pro-Kopf-Einkommen Ú geringe Arbeitsproduktivität Ú mangelnde Infrastruktur Ú niedrige Spar- und Investitionstätigkeit Ú geringes technisches Wissen Ú Ausbildungsmängel Ú hohe Arbeitslosen- und Analphabetenquoten Ú relativ niedrige Lebenserwartung Ú eine zu hohe Geburtenrate und Kindersterblichkeit Ú Unterernährung und schlechte medizinische Versorgung Ú zu hohe Anteile an der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse Ú zu starke Ausrichtung der Wirtschaft auf die Bedürfnisse der Industrieländer (Monokulturen) Ú starke Abhängigkeiten von Rohstoffexporten und somit vom Weltmarktpreis Ú ungünstige Klimabedingungen KOMPETENZEN Mehr als 4/5 der Menschheit leben in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber sie verfügen nur über 1/5 des Welteinkommens. Die Unterschiede der Lebenschancen der Menschen in den Ent- wicklungsländern im Vergleich zu den Industrieländern werden als die „soziale Frage des 21. Jahrhunde ts“ gesehen. (Da sich die meisten Entwicklungsländer auf der südlichen Erdhalbkugel befinden, wird der grundlegende Verteilungskonflikt zwischen Entwicklungs- und Industrieländern auch als Nord-Süd-Konflikt bezeichnet.) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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