Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

268 Entwicklungszusammenarbeit Die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) zielt auf eine Verbesserung der sozioökonomischen Bedin- gungen in Entwicklungsländern ab. Sie basiert auf kooperativen Beziehungen zur Stärkung der Selbstbestimmung in Entwicklungsländern. Die Motive für EZA sind vielfältig und reichen von Wieder- gutmachung für koloniale Ausbeutung und Friedenssicherung bis hin zu außen- und militärpolitischen Überlegungen. Die EZA bedient sich drei unterschiedlichen Instrumenten: Transfers: Finanz- und Sachtransfers (z.B. Budgethilfe, Lieferung von Schulbüchern) Kapazitätenausbau: z.B. Organisationen, Humanressourcen, Technologietransfer und politischer Er- fahrungsaustausch bzw. Institutionenaufbau Politikänderung: auf nationaler und internationaler Ebene soll dazu beigetragen werden, dass Ent- wicklungsziele, wie z.B. die Bereitstellung öffentlicher Güter, erreicht werden. Öffentliche (z.B. Austrian Development Agency, ADA ) und private Akteure (z.B. Dreikönigsaktion) leis- ten einen wesentlichen Beitrag zur EZA. Die öffentliche EZA ( Official Development Assistance, ODA ) umfasst bilaterale EZA (z.B. Österreich hilft Nepal nach Erdbeben beim Wiederaufbau von Kulturdenk- mälern) und multilaterale EZA (z.B. Weltbank plant Errichtung von transnationalen Stromleitungen). Die öffentlichen Mittel für EZA sollen als Teil der SDG 0.7% des BNE betragen (ODA-Quote). Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) können nur durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden. Es braucht öffentli- chen Maßnahmen, die Einbindung von Unternehmen sowie eine Orien- tierung an den Nachhaltigkeitszie- len in vielen Politikbereichen, die in der Vergangenheit keinen direkten Bezug zur Entwicklungshilfe hatten. Die Österreichische EZA wird in ers- ter Linie von der ADA, dem Außenmi- nisterium, dem Finanzministerium (durch Beiträge an Entwicklungs- banken, umgesetzt, andere Ministe- rien und Institutionen tragen in ih- rem Geltungsbereich ebenfalls dazu bei. Die Umsetzung erfolgt über unterschiedliche Instrumente, von der direkten Budgethilfe an Entwick- lungsländer über Kooperationen mit bilateralen und multilateralen Agenturen, eigene Programme und Projekte, die Kofinanzierung von Nicht-Regierungsorganisationen (NRO) bis zur Kofinanzierung österreichischer Lieferungen und Dienstleistungen. Von der Entwicklungshilfe zu unterscheiden ist die private Kreditvergabe durch Banken oder sonstige institutionelle Anleger, die nicht gemeinnützig , sondern sehr profitorientiert ist. Aufgaben der Entwicklungspolitik Förderung des ökonomischen Wachstums marktwirtschaftliche Reformen freier Außenhandel effektive Steuerpolitik Bereitstellung von Infrastruktur gerechtere Verteilung Empowerment Förderung von Gesundheit und Bildung Zugang zu Land und zu Krediten Sicherheit Chancen für Entwicklung ausreichendes Wirtschaftswachstum ökologische Nachhaltigkeit sozialer Fortschritt für die Armen Quelle: Atlas der Weltverwirklichungen, Peter Hammer Verlag Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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