Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

251 Internationale Wirtschaft Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Ziel der OECD ist die Förderung der Demokratie und der Marktwirt- schaft, des nachhaltigen wirtschaftlichen Wachstums, der finanziellen Stabilität sowie der Steigerung des Lebensstandards der Mitgliedslän- der. Die OECD erarbeitet umfassende Datenquellen, Analysen und inter- nationale Vergleiche (z. B. PISA-Test). Der OECD, die ihren Sitz in Paris hat, gehören 35 Industrieländer an, die gemeinsam ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmachen, aber zwei Drittel der Weltproduktion er- wirtschaften. Neben dem OECD-Rat und dem Exekutivausschuss um- fasst die OECD zahlreiche Fachausschüsse, darunter den einflussrei- chenEntwicklungshilfeausschuss (Development AssistanceCommittee/ DAC). Innerhalb der OECD ist die internationale Energieagentur (IEA) eine autonome Organisation. Internationaler Währungsfonds (IWF) Der IWF und die Weltbank wurden 1944 in Bretton Woods (USA) gegründet (siehe Kapitel 3). Der IWF hat 189 Mitglieds- länder, bildet das Herzstück der Weltwährungsordnung und begutachtet halbjährlich die Weltwirtschaftslage. Im Rahmen jährlicher Konsultationen analysiert der IWF die Wirtschafts- entwicklung und -politik der Mitgliedstaaten und beurteilt die Auswirkungen auf deren Zahlungsbilanz. Der IWF stellt Mitgliedslän- dern bei Bedarf Kredite zur Verfügung, welche ab einer gewissen Höhe an wirtschaftspolitische Auflagen gebunden sind (Konditionalität). Weltbankgruppe Die Weltbankgruppe besteht aus fünf Institutionen, den Banken IDA (für die ärmsten Länder), IBRD (für entwickeltere Länder), IFC (für den Privatsektor), MIGA (Multilaterale Investitionsgarantie Agentur) und ICSID (Internationale Schlichtungsstelle für Investitionsstreitigkeiten). Die Weltbankgruppe ist das Muster für zahlreiche regionale Entwick- lungsbanken (z.B. Afrikanische Entwicklungsbank). Entwicklungsban- ken können durch Garantien der Mitgliedsländer am Kapitalmarkt zu günstigen Konditionen Geld aufnehmen und diesen Finanzierungsvor- teil an die Empfängerländer weitergeben. Besonders arme Länder er- halten teilweise nichtrückzahlbare Zuschüsse (grants). Diese werden über sog. Wiederauffüllungen (replenishments) der Geberländer er- möglicht. Neben der finanziellen Unterstützung sind Entwicklungsban- ken auch wichtige Impulsgeber, die sich für Korruptionsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung einsetzen. ARBEITSAUFGABE 5: Globale „Institutionen“ Lesen Sie die Kurzinformationen zu den globalen „Institutionen“ durch und a) arbeiten Sie die jeweilige Position zum internationalen Handel heraus, b) heben Sie die Instrumente zur Durchsetzung der Interessen hervor und c) bewerten Sie diese auf ihre Wirksamkeit. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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