Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

161 Geld & Währung Nachfrageinflation stellt vor allem in Zeiten allzu starken wirtschaftlichen Aufschwungs eine Gefahr dar, man spricht dann davon, dass die Wirtschaft „überhitzt“. Anhänger/innen monetärer Erklärungsmodelle weisen darauf hin, dass die zu hohe Nachfrage durch ein zu starkes Ansteigen der Geldmenge erst verursacht werde, denn es seien (offenbar zu günstige) Kredite, die die Nachfrage erst ermöglichten und die Geldmenge wachsen ließen. Man könnte hier lange diskutieren, im Ergebnis stellt es sich aber eher so wie die Frage nach dem Huhn oder dem Ei dar. ARBEITSAUFGABE 19: Kokosnuss und Muscheln Stellen Sie sich die (sehr kleine) Volkswirt- schaft einer abgelegenen Insel vor, deren einziges Produkt Kokosnüsse und deren Währung seltene Muscheln sind. Anfangs gibt es 10.000 Kokosnüsse und 100.000 Mu- scheln. a) Was ist die Kaufkraft einer Muschel? Im folgenden Jahr entscheidet der Häuptling der Insel, an seine Untertanen aus seiner Schatzkiste Muscheln zu verteilen, die Zahl der im Umlauf befindlichen Muscheln steigt nun auf 150.000, die Zahl der geernteten Kokosnüsse bleibt konstant 10.000. b) Wie hat sich die Kaufkraft einer Muschel nun verändert? c) Liegt Inflation oder Deflation vor? Begründen Sie Ihre Entscheidung. d) Im nächsten Jahr verteilt der Häuptling keine Muscheln, aber durch neue Erkenntnisse in der Landwirtschaft steigt die Ko- kosnussernte auf 15.000. Wie hat sich nun die Kaufkraft der Muscheln verändert? ARBEITSAUFGABE 20: Überhitzung Ist Ihnen aus den Medien derzeit eine Volkswirtschaft oder eine Region bekannt, wo von der Gefahr der „Überhitzung“ der Wirtschaft gesprochen wird? Welches „Gegenmittel“ (wenn überhaupt) wird in dem Medium etwa empfohlen? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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