Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch
16 2.4 Ökonomische Entscheidungen treffen Wir wirtschaften, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Zentral für das Verständnis von Wirtschaft ist, dass einer großen Anzahl an Bedürfnissen eine Knapp- heit an Gütern bzw. Ressourcen gegenübersteht. Diese Knappheit zwingt uns, mit den vorhandenen Ressourcen zu wirtschaften. Es müssen Wahlent- scheidungen getroffen werden, wie die knappen Mittel eingesetzt und welche Bedürfnisse befriedigt werden sollen. Das Haushalten bzw. Wirtschaften mit Gütern und Ressourcen unterliegt wie jedes auf einen bestimmten Zweck gerichtete Handeln dem allgemeinen Vernunftsprinzip (Rationalitätsprin- zip). Haushalten Unternehmen Staat Banken Ausland Wirtschaft beschäftigt sich mit … der Befriedigung von Bedürfnissen durch den Konsum von Gütern, … … die mit knap- pen Ressourcen (Mitteln) erstellt worden sind. Bedürfnisse sind unbegrenzt. Das Angebot der Ressour- cen ist begrenzt. Deshalb sind ökonomische Entscheidun- gen not- wendig, … …, d. h., es ist eine Wahl zwischen Handlungs- alternativen erforderlich. Bei den Wahlentscheidungen sind das Erwerbsprinzip und das gemeinwirtschaftliche Prinzip zu un- terscheiden. Beim Erwerbsprinzip steht die Erwirtschaftung eines Gewinns im Vordergrund, knappe Ressourcen werden in jenen Bereichen investiert, die am erfolgversprechendsten erscheinen. Beim gemeinwirtschaftlichen Prinzip stehen Kostendeckung oder/und die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen im Mittelpunkt. Die Entscheidung darüber, ein Bedürfnis zu befriedigen, bedeutet häufig, ein anderes unbefriedigt zu lassen. Der Verzicht auf Nutzen, der durch eine alternative Verwendung eines eingesetzten Gutes ent- standen wäre, nennt man Opportunitätskosten. Die Knappheit der Güter bzw. der Kaufkraft zwingt uns, Entscheidungen zwischen Alternativen zu treffen. Wirtschaftliches Handeln unterliegt dem allgemeinen Vernunftprinzip (ökonomisches Prin- zip), das fordert, ein bestimmtes Ziel mit dem Einsatz geringer Mittel zu erreichen. Beispiele: Ein Schüler, der über ein bestimmtes Taschengeld verfügen kann, wird dieses Geld so einsetzen, dass er eine insgesamt maximale Bedürfnisbefriedigung erreicht. Eine Leistungssportlerin wird bei einem Wettkampf versuchen, durch rationalen Einsatz ihres Leistungsvermögens ein maximales Ergebnis zu erzielen. Wirtschaften im volkswirtschaftlichen Sinn heißt daher, die zur Verfügung stehenden Ressourcen so einzusetzen, dass sie möglichst vielen Menschen zur Bedürfnisbefriedigung dienen, um den Wohlstand bzw. die Lebensqualität zu erhöhen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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