Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

149 Geld & Währung Didi erhält nun 81,00 EUR als Kredit und bezahlt bei Eva, die die 81,00 EUR zur Z-Bank bringt; diese kann nun ihrerseits 72,90 EUR als Kredit vergeben, 8,10 EUR muss sie als Reserve bereithalten. Dieser Prozess wiederholt sich nun beliebig oft, doch schon hier wird die Buchgeldschöpfung deutlich: Indem die X-Bank 90,00 EUR als Kredit an Bernd gibt, hat diese 90,00 EUR „geschöpft“, denn Alfred hat ja immer noch seine 100,00 EUR auf seinem Sparbuch (wenngleich freilich in Form einer Buchungszei- le, also als „Buchgeld“)! Ebenso haben die Banken Y und Z zusätzliches Geld geschöpft. Die Summe der ursprünglichen Bar- geld-Einlage und des neu geschaffenen Geldes wird sich auf 1.000,00 EUR belaufen (100 + 90 + 81 + 72,9 + ... = 1.000,00 EUR). Somit wurden bei einem Reservesatz von 10 % aus einer Bargeld-Einlage von 100,00 EUR 900,00 EUR an Buchgeld geschöpft. 100,00 EUR wurden insgesamt als Mindestreserve einbehalten. Berechnung des Geldschöpfungsmultiiplikators im Beispiel: Mindestreservesatz 10 % = 0,1 Einlage = € 10 Geldschöpfungsmultiplikator = = 10 Der Geldschöpfungsmultiplikator legt nur die maximal mögliche Geldmenge fest, die die Ge- schäftsbanken aus einer bestimmten Einlage schöpfen können. Die tatsächliche Geldschöpfung in der Realität ist geringer, weil die Wirtschaftssubjekte nicht jeden Betrag als Einlage dem Ban-ken- system zur Verfügung stellen (sondern auch ein Bedürfnis nach Bargeldhaltung haben). 1 0,1 ARBEITSAUFGABE 7: Geldschöpfung durch Geschäftsbanken Um wie viel kann die Geldmenge (M) ansteigen, wenn Bernhard 100,00 EUR auf sein Sparbuch ein- zahlt, die Banken alle Möglichkeiten der Kreditvergabe ausnützen und der Mindestreservesatz 2 % beträgt? ARBEITSAUFGABE 8: Geld aus dem Nichts Beschreiben und interpretieren Sie die Grafik „Geld aus dem Nichts“. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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