Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

143 Geld & Währung Geldmenge Unter Geldmenge oder Geldmengenaggregat versteht man den gesamten Bestand an Geld in einer Volkswirtschaft. Die Geldmenge kann durch Geldschöpfung erhöht und durch Geldvernichtung ge- senkt werden (siehe Kap. 2 auf der nächsten Seite). Der Umfang der Geldmenge (M) wird nach der Liquidität (d. h. nach der Möglichkeit, Geld in Güter umzutauschen) unterschieden. Bsp.: Bargeld ist liquider als Aktien oder Aktien sind liquider als Grund- besitz. Die Einteilung für die Geldmenge M1 bis M3 (siehe Grafik) gilt für den Euroraum. Die Geldmenge hat eine wichtige Bedeutung für die Wirtschaftsabläufe in einer Volkswirtschaft. Die Geldmenge und die Gütermenge müssen im richtigen Verhältnis stehen. Eine starke Zunahme der Geldmenge führt zu Inflation, d. h. Preissteigerung, eine Unterversorgung der Wirtschaft mit Geld zu Deflation. Die Steuerung der Geldmenge mit dem Ziel, die Stabilität des Euro zu sichern, ist eine zen- trale Aufgabe der EZB. 118 Weit abgegrenzte Geldmenge M3: • Geldmarktfondsanteile • Geldmarktpapiere • Anleihen (mit einer Laufzeit bis zu 2 Jahren) • Beträge aus Reprogeschäften (= Wertpapiergeschäfte) Mittlere Geldmenge M2: • Termineinlagen (mit einer Laufzeit bis zu 2 Jahren) • Spareinlagen (mit einer Kündigungsfrist bis zu 3 Monaten) Eng gefasste Geldmenge M1: • Bargeld (M0) • Sichteinlagen (täglich in Bargeld umwandelbar oder für bargeldlose Zahlungen einzusetzen) M1 M2 M3 ARBEITSAUFGABE 3: Erscheinungsformen von Geld Nennen Sie die Erscheinungsformen von Geld. Geben Sie das Verhältnis von Nominalwert zu Eigenwert an und recherchieren Sie konkrete Bei- spiele. ARBEITSAUFGABE 4: Geldmenge und Geldmarkt Überlegen Sie, wie sich eine Erhöhung der Geldmenge auswirkt. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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