Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

Zusammenfassung: Arbeitsmarkt & Sozialpolitik 137 Arbeitsmarkt & Sozialpolitik Kapitaldeckungs- verfahren Das Kapitaldeckungsverfahren kommt einem individuellen Ansparen gleich, bei dem ein Vermögensbestand aufgebaut wird, aus dem die Pen- sionszahlungen finanziert werden. Die Rendite bestimmt sich durch die Zinsen, welche die Pensionsfonds bei der Veranlagung der Vermögen auf dem Kapitalmarkt erzielen. Die Zinsentwicklung ist von der demographi- schen Entwicklung weniger abhängig, jedoch keinesfalls gänzlich unab- hängig. Die manchmal starken Schwankungen auf den Finanzmärkten stellen eine weitere Unsicherheit dar. Arbeitsmarkt- politik Aktive Arbeitsmarktpolitik zielt auf eine Verbesserung der Qualifikation der Arbeitnehmer/innen ab. Durch Schulungen und Fortbildungen sollen die Kenntnisse der Beschäftigungslosen an die Erfordernisse der Unter- nehmen herangeführt werden. Passive Arbeitsmarktpolitik versucht, durch finanzielle Zahlungen die Si- tuation der Arbeitslosen zu verbessern. Auch wird versucht, durch gezielte Lohnzuschüsse Personengruppen, die besonders von Arbeitslosigkeit be- droht sind, besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Umlageverfahren Im Umlageverfahren werden die Beiträge der Beschäftigten für die lau- fenden Pensionszahlungen verwendet . Die Pensionen der „Alten“ werden von den „Jungen“ bezahlt. Das kann ein Grund für Spannungen sein, wenn die „Jungen“ die Erwartung haben, kaum etwas aus dem System, in das sie einzahlen, zurückzubekommen. Die (fiktive) Verzinsung hängt von der demographischen Entwicklung und dem Wirtschaftswachstum ab. Die tat- sächliche Pensionshöhe wird aber auch von der Politik bestimmt, deren Entscheidungen nicht zur Gänze vorhersehbar sind. Die Berechnung der Arbeitslosenquote in Österreich und der EU kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Laut EU-Berechnung werden die Arbeitslosen den über 15-jährigen Erwerb- spersonen gegenübergestellt. Als arbeitslos gilt, wer aktiv Arbeit sucht und innerhalb von zwei Wochen verfügbar ist. Dabei muss er nicht unbedingt als arbeitslos gemeldet sein (wie bei der nationalen Berechnung). Zu den Erwerbstätigen zählen sowohl Selbstständige als auch unselbstständig Beschäftigte, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäf- tigte. Die Arbeitslosenquote wird also in Prozent aller Erwerbstätigen aus- gedrückt (Arbeitslose plus Selbst- und Unselbstständige). Bei der österreichischen Berechnung werden die arbeitslos gemeldeten Personen hingegen nur dem unselbstständigen Arbeitskräfteangebot ge- genübergestellt (arbeitslos gemeldete plus unselbstständig Beschäftigte laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger). Daraus ergibt sich der höhere Prozentwert. Arbeitslosen- quote Sozialpolitik Sozialpolitik möchte, basierend auf bestimmten Wertvorstellungen, die wirtschaftliche und/oder gesellschaftliche Position bzw. die Chancen von Personen, die im Vergleich zu anderen schwach oder schutzbedürftig sind, verbessern und das Risiko, wirtschaftlich oder sozial gefährdet zu werden, verringern. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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