Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

120 1.4 Mögliche Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit Passive Arbeitsmarktpolitik versucht, durch finanzielle Zahlungen die Si- tuation der Arbeitslosen zu verbessern. Auch wird durch gezielte Lohnzuschüsse für Per- sonengruppen, die besonders von Arbeitslo- sigkeit bedroht sind, angestrebt, diese bes- ser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Aktive Arbeitsmarktpolitik zielt auf eine Verbesserung der Qualifikation der Arbeitnehmer/innen ab. Durch Schulun- gen und Fortbildungen sollen die Kenntnis- se der Beschäftigungslosen besser an die Erfordernisse der Unternehmen angepasst werden. Daneben werden zahlreiche weitere Maßnahmen diskutiert, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen: Ú Durch die Stärkung regionaler Strukturen sollen auch in wachstumsschwachen Regionen Arbeits- plätze geschaffen und so die regionale Stabilität verbessert werden. Ú Die Entlastung des Faktors Arbeit im Rahmen der Steuerpolitik und Arbeitsförderung würde es für Unternehmen wieder billiger machen, Arbeitskräfte einzustellen. Ú Durch Arbeitszeitflexibilisierung sollen Unternehmen leichter auf Schwankungen in der Auslastung reagieren können. Ú Die Förderung der Selbstständigkeit ; Neugründungen von Unternehmen stärken die Erwerbstätig- keit abseits von Angestellten-Verhältnissen. In Österreich sind die politischen Kompetenzen für den Arbeitsmarkt beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) angesiedelt. Das Arbeitsmarktservice (AMS) ist die zentrale Institution für Vermittlung und Qualifizierung von Arbeitslosen. Das grundlegende Ziel ist die Steigerung der Beschäftigung, weitere wichtige Ziele sind eine verbesserte Chancengleichheit sowie eine Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit. TO-DO-ÜBUNG: Strategiespiel: Wege aus der Arbeitslosigkeit Es gibt kein Patentrezept gegen Arbeitslosigkeit. Arbeiten Sie diese Übung durch und Sie werden die Schwierigkeit, die Zahl der Arbeitslosen durch Arbeitsmarktpolitik abzusenken, besser verstehen. Arbeitsschritt 1: Bearbeiten Sie in Partnerarbeit die Chancen und Risiken der beschäftigungspoliti- schen Vorschläge (siehe zweite Spalte des folgenden Übersichtsblattes). Bitte nutzen Sie dazu die Hintergrundinformationen ab Seite 122. Überlegen Sie die Umsetzbarkeit und den möglichen poli- tischen Widerstand und notieren Sie Ihre Überlegungen (siehe dritte Spalte des Übersichtsblattes). Arbeitsschritt 2: Teilen Sie Ihre Klasse in sechs Gruppen: a) Langzeitarbeitslose, b) junge Arbeitnehmer/innen, c) ältere Arbeitnehmer/innen, d) Gewerkschafter/innen, e) Unternehmensvertreter/innen und f) Vertreter/innen des Finanzministeriums. In den Gruppen erarbeiten Sie Lösungen und Argumente, die aus der jeweiligen Interessenslage der Gruppe gut sind. Arbeitsschritt 3: Führen Sie eine Verhandlung mit jeweils einem Vertreter/einer Vertreterin der Grup- pen durch und erarbeiten Sie gemeinsam ein Beschäftigungspaket. Notieren Sie den Kompromiss! Arbeitsschritt 4: Abschließend schreiben Sie in Einzelarbeit Ihre persönliche Meinung zu den Maß- nahmen auf. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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