Volkswirtschaft gestalten, Schulbuch

113 Arbeitsmarkt & Sozialpolitik Neben diesen individuellen Effekten können auch gesellschaftliche Spannungen auftreten, da mit steigenden Ausgaben für die Unterstützung der Arbeitslosen die Erwerbstätigen immer weniger be- reit sind, die Beschäftigungslosen zu finanzieren. Gesamtwirtschaftlich betrachtet ist (Massen-)Ar- beitslosigkeit auch mit einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (Massenkaufkraft) verbunden. Diesen Punkt hat bereits Keynes hervorgehoben, der in Rezessionen ein staatliches Nach- fragemanagement vorschlug. ARBEITSAUFGABE 1: Erwerbstätige in Österreich a) Überlegen Sie, wie viele Menschen im erwerbsfähigen Alter in Österreich leben. Österreich hat rund 8,5 Millionen Einwohner/innen. Menschen in der Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen (Ende der Pflichtschu- le bis zum Beginn des offiziellen Pensionsantrittsalters) sind im erwerbsfähigen Alter. b) In Österreich gehen rund 72% aller Menschen (Männer 75%, Frauen 67%) im erwerbsfähigen Alter arbeiten (d.h., diese Personen erhalten für ihre Arbeit eine Bezahlung). Wie viele Erwerbstätige gibt es nun in Österreich? Was machen die anderen 28% der Bevölkerung, die im erwerbsfähigen Alter sind? ARBEITSAUFGABE 2: Meinungsbild Nehmen Sie zu den folgenden Aussagen Stellung und begründen Sie Ihre Meinung: Aussage Richtig Falsch Begründung a) Viele Arbeitslose sind Drückeberger. Wer einen Job möchte, kann auch einen finden. b) Arbeitslosigkeit ist nicht Freizeit. Was im Übermaß vorhanden ist, verliert an Wert. Man kann nicht wochen- und monatelang entspannen, das wird zum Stress eigener Art. c) Arbeitslose verlieren langsam an Selbstachtung. Es beginnt ein unge- wolltes Verhältnis zur gewohnten Umwelt, zu Freunden, Bekannten, ehemaligen Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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