am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

99 Biodiversität Systematik am Beispiel des Menschen Jede Art kann also, entsprechend ihrer Abstam- mung, in Taxa von unterschiedlichem Rang ein- geordnet werden. Betrachten wir das Beispiel von uns selbst, dem Menschen, der Art Homo sapiens . Die nächste Stufe, die Gattung Homo , enthält auch weitere mit uns nah verwandte aber ausgestorbene Menschenarten, zB den Ne- andertaler Homo neanderthalensis. Die mit dem Menschen am nächsten verwandten Gattungen, nämlich die Schimpansen, Gorillas und Orang- Utans gehören mit uns gemeinsam zur Familie der Menschenaffen. Zur nächsten Stufe, zur Ord- nung der Primaten, gehören außerdem sämtli- che Affen. Wir gehören weiters zur Klasse der Säugetiere, die eine Gruppe im Stamm der Chordatiere darstellt, und zu denen auch alle Tiere mit einer Wirbelsäule gehören. Mit allen anderen Tieren gemeinsam gehören wir zum Reich der Tiere, und mit allen Pflanzen und Pilzen gemeinsam zur Domäne der Eukaryoten. Mit Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans gehört der Mensch zur Familien der Menschenaffen Abb.12: Wissenschaftliche Klassifikation des Men- schen. Die wissenschaftlichen Bezeichnungen der Taxa stehen in Klammern. Domäne: Eukaryoten (Eukaryota)   Reich: Tiere (Animalia)    Stamm: Chordatiere (Chordata)     Klasse: Säugetiere (Mammalia)      Ordnung: Primaten (Primates)       Familie: Menschenaffen (Hominidae)        Gattung: Homo         Art: Homo sapiens Aufgaben E 1 Sammelt bei einem Spaziergang drei Insekten und verwendet den Bestimmungs- schlüssel auf den beiden folgenden Seiten um zu bestimmen, zu welchem Taxon diese Insekten gehören. Setzt die Tiere anschlie- ßend wieder frei. W 2 Argumentiere mithilfe des Bestim- mungsschlüssels auf der nächsten Seite, warum Spinnen nicht zu den Insekten zählen. Entdeckung und Beschreibung von neuen Arten Du weißt bereits, dass bei weitem nicht alle Ar- ten, die auf der Erde vorkommen, erforscht sind. So kommt es also häufig dazu, dass neue Arten von Forscherinnen und Forschern entdeckt wer- den. Damit eine neue Art offiziell als entdeckt gilt, muss eine Beschreibung dieser Art in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden, und die Art muss einen zweiteiligen wis- senschaftlichen Namen bekommen, den die Ent- deckerin oder der Entdecker selbst wählen kann. Zuvor muss allerdings gründlich recherchiert werden, um sicherzugehen, dass diese Art bis dahin tatsächlich noch nicht beschrieben worden ist. Die veröffentlichte Beschreibung muss sehr detailgenau sein. Zudem muss angegeben wer- den, in welchem Museum das Exemplar vorliegt, nach dem die Art beschrieben wurde. Dieses Exemplar nennt man den Typus der Art. Das Exemplar, nach dem die Art be- schrieben wird, nennt man den Typus dieser Art. Bestimmung Ein Bestimmungsschlüssel ist ein System, mit dem die taxonomische Gruppe, zu der ein Lebe- wesen gehört, identifiziert werden kann. Dabei muss das Taxon aufgrund von Merkmalen von anderen unterschieden und eingeordnet werden können. Schlüssel werden meist für ein gewisses Gebiet erstellt (zB Österreich, Mitteleuropa, etc.) und bestehen aus einer Liste von Fragen, zu de- nen es jeweils mindestens zwei Antworten gibt. Oft kommen auch Bilder zur Orientierung, um welche Merkmale es sich handelt, vor. Die Fragen zielen darauf ab, die systematsiche Zugehörig- keit so immer weiter und weiter einzugrenzen. Viele Bestimmungsschlüssel kommen in Buch- form vor. Du kennst bestimmt Pflanzenbestim- mungsbücher für heimische Blütenpflanzen oder Bäume. Es gibt aber auch gute Bestimmungs- schlüssel im Internet (mit dem Online-Code am Kapitelanfang findest du Linktipps). Neben Schlüsseln zur Bestimmung von Lebewesen gibt es auch Bestimmungsbücher zB für Mineralien. Für unterschiedliche Gruppen von Lebewesen sind bei der Bestimmung unterschiedliche Merk- male wichtig. Beim Bestimmen von Laubbäumen sind zB die Blätter und die Rinde relevant und bei Vögeln sind das Gefieder, der Gesang und das Verhalten wichtig. Ein Beispiel für einen Bestimmungsschlüssel findest du auf den nächsten beiden Seiten. Lebewesen werden aufgrund von unter- schiedlichen Merk- malen bestimmt. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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