am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

92 Im Vergleich zu anderen Ländern Mitteleuropas ist Österreich sehr artenreich, aufgrund der Viel- falt an Lebensräumen. Österreich hat Anteil so- wohl am Hochgebirge als auch am Mittelgebirge und Tiefland. Heute wird davon ausgegangen, dass es in Österreich 45 000 Tierarten gibt. Weiters gibt es knapp 3 000 Arten von Farn- und Blütenpflanzen und 1 000 Moosarten. Jene der Pilze in Österreich wird auf 10 000 geschätzt. Österreich hat eine hohe Artenvielfalt wegen der vielfäl- tigen Landschaften Massenaussterben in der Erdgeschichte In der Geschichte des Lebens auf der Erde kam es bereits mehrere Male zu Massenaussterben, denen jeweils ein großer Teil der Arten zum Opfer fiel. Bisweilen verschwanden sogar ganze Stammeslinien, das sind Äste am Stammbaum samt ihrer weiteren Verzweigungen. Arten- sterben ist also ein Stück weit Teil eines natür- lichen Prozesses. Ein bedeutendes Massenaus- sterben war zB die große Sauerstoffkatastrophe vor 2,4 Milliarden Jahren. Cyanobakterien pro- duzierten durch Fotosynthese große Mengen an Sauerstoff. Für die meisten anaeroben Lebe- wesen, war der Sauerstoff giftig, und sie starben dadurch aus. Am Übergang zwischen den Epochen Perm und Trias, vor 252 Millionen Jahren,kam es ebenfalls zu einem Massenaussterben. Dabei starben bis zu 96% aller marinen Arten und 70% aller terres- trischen Wirbeltierarten aus. Du hast vielleicht bereits von dem Massenaus- sterben am Ende der Kreidezeit, vor 65 Millionen Jahren, gehört, bei dem es zum Aussterben der Dinosaurier kam. Die Ursachen für diese beiden Massenausster- ben sind nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich spielten atmosphärische Veränderungen auf- grund zahlreicher Vulkanausbrüche oder Meteo- riteneinschläge eine wichtige Rolle. Massenaussterben traten in der Erdge- schichte mehrmals auf Variabilität, Verwandt- schaft, Geschichte und Evolution Artenvielfalt in Österreich Aufgaben E 1 Abbildung 2 zeigt das prozentuale Verschwinden von Gattungen mariner Orga- nismen über die Zeit, von vor 542 Millionen Jahren bis heute. Interpretiere die Grafik und erkläre die Abkürzungen für die Epochen der Erdgeschichte (bunte Felder in der Abb.). Lies den Text dieser Themenseite noch einmal durch, und finde heraus, wann die Dino- saurier ausgestorben sind. Identifiziere die- sen Zeitpunkt auf der Zeitachse in Abb. 2 und argumentiere mithilfe der Abbildung, dass das Aussterbeereignis, das die am Land lebenden Dinosaurier ausrottete, auch viele im Meer lebende Arten betraf. W/E 2 Recherchiere zum Massenaussterben an der Perm-Trias-Grenze und erläutere die Ursache dieses Aussterbens. Identifiziere den dazugehörigen Peak in Abbildung 2. Basiskonzept Variabilität, Verwandtschaft, Geschich- te und Evolution: Massenaussterben beeinflussen den Lauf der Evolution. Das Aus- sterben der Dinosaurier machte evolutionär betrachtet zB erst Platz für das Entstehen großer Landsäugetiere. Pg Prozent Mio. Jahre Abb.2: Aussterben mariner Organismen. Vom Kambrium bis heute. Menschlicher Einfluss auf die Artenvielfalt Seit der Mensch die Erde besiedelt, hat die Biodi- versität ständig abgenommen. Durch das enor- me Wachstum der Weltbevölkerung wurden sämtliche Ökosysteme der Erde beeinflusst. Aktuell erleben wir einen dramatischen Verlust an Biodiversität. Was vor sich geht ist ein men- schengemachtes Massenaussterben. Besorgni- serregend ist, dass die Raten, mit denen aktuell Arten verloren gehen, viel höher sind als bei frü- heren Aussterbeereignissen in der Erdgeschich- te. Das momentane Artensterben ist also kein „natürliches“, sondern übertrifft sämtliche frühe- ren Ereignisse, und wird Prognosen zufolge noch weiter ansteigen. Der Grund dafür ist in erster Linie ein vom Menschen verursachter Verlust von natürlichem Lebensraum. Oft bleiben von einem ehemals ge- schlossenen Verbreitungsgebiet nur noch kleine Fragmente übrig. Die Übernutzung von Ökosyste- men wie die übermäßige Jagt auf bedrohte Arten und das Überfischen der Meere tragen ebenfalls große Mitverantwortung am Artensterben. Laut aktuellen Berechnungen gehen jährlich 11 000–58 000 Tierarten verloren! Das entspricht in etwa der Anzahl der Tierarten in Österreich (ca. 45 000). Wir erleben aktuell ein menschenge- machtes Massen- aussterben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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