am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

77 Bewegung Neben den Nastien gibt es gibt auch Pflanzen- bewegungen, die sich an der Reizrichtung orien- tieren. Diese Bewegungen werden Tropismen 3 genannt. Hier wird unterschieden, ob die Be- wegung zur Reizquelle hin (positiver Tropismus, zB Wachstum zur Lichtquelle) oder von der Reiz- quelle weg (negativer Tropismus, zB Wachstum gegen die Schwerkraft) erfolgt ( k Abb. 8). Weiters können Tropismen wie Nastien nach Art des Reizes eingeteilt werden: Ist Licht der auslö- sende Reiz, spricht man von Foto-Tropismus, auf einen Wärme-Reiz ein Thermo-Tropismus, etc. Tropismen erfolgen in der Regel relativ langsam und bewirken oft anhaltende Veränderungen für die Pflanze. Tropismen sind also meistens Wachs- tumsbewegungen. Tropismen sind Be- wegungen, bei de- nen sich Organe von Pflanzen an der Richtung des Reizes orientieren. Abb.8: Tropismen: Der Spross der Pflanze wächst auf das Licht zu (positiver Foto-Tropis- mus), die Wurzel in Richtung der Schwerkraft (positiver Gravi-Tropismus). Die Bewegungsrichtung erfolgt oft unabhängig von der Reizrichtung In den meisten Fällen werden Bewegungen durch Reize aus der Umwelt ausgelöst. Die Rich- tung der Bewegung kann – muss aber nicht – mit der Richtung des Reizes zu tun haben. Erfolgt die Bewegung unabhängig von der Rich- tung des Reizes, spricht man von einer Nastie 1 . Nastien werden durch einen Außenreiz ausge- löst, erfolgen aber in vorgegebene Richtung. Typisches Beispiel ist das Öffnen bzw. Schließen der Spaltöffnungen (Stomata 2 ) in der Epidermis der Laubblätter: Die Spaltöffnungen öffnen sich, um CO 2 in das Gewebe des Blattes hineinzulas- sen, damit es in der Fotosynthese verarbeitet werden kann. Da bei geöffneten Stomata aber auch Wasserdampf verloren geht, schließen sich diese Öffnungen in der Nacht, aber auch bei Wassermangel. Das Öffnen bzw. Schließen der Stomata erfolgt also ausgelöst durch verschiede- ne Reize (Licht, Wasser, Temperatur). Andere Nastien werden nur durch eine Art von Reiz ausgelöst, diese werden dann nach der Reizart bezeichnet. So wird etwa die auf der vorherigen Seite beschriebene Bewegung der Mimose durch Erschütterungen ausgelöst und als Seismo-Nastie beschrieben. Ist Licht der Aus- löser, spricht man von Foto-Nastien, erfolgt die Bewegung als Reaktion auf einen Temperatur- reiz, nennt man sie Thermo-Nastie, etc. Sicher kennst du auch die Venusfliegenfalle Dio- naea , die bei Berührung ihre Fangblätter schnell zuklappt ( k Abb. 7). Der Bewegungsablauf ist nicht restlos geklärt. Neben der Form der Blätter spielen Turgor- und Wachstumsbewegungen eine Rolle. Durch den Reiz springen sie in eine konka- ve Form – und schnappen so zu. Auch diese Be- wegung ist eine Nastie – genauer eine Thigmo- Nastie. Abb.7: Fangblätter der Venusfliegenfalle Dionaea . Im Inneren der Fangblätter der Venusfliegenfalle liegen feine Borsten, die bei Berührung das Zuklappen der Blätter bewirken, um Insekten zu fangen. Bei Nastien bewe- gen sich Organe von Pflanzen unabhän- gig von der Reiz- richtung. Glossar 1 Nastie: vom Griechischen nastos für fest- gedrückt. 2 Stomata , Einzahl Stoma: vom Griechischen stoma für Mund oder Öffnung. 3 Tropismus: vom Griechischen trope für Wendung. Aufgabe E 1 Nastien und Tropismen: Im Folgen- den sind drei Pflanzenbewegungen an- geführt. Ordne diesen folgenden Typen zu: Hydro-Tropismus, Foto-Tropismus, Thermo-Nastie: a. Pflanzenspross wächst zur Lichtquelle b. Tulpen schließen Blüten bei sinkender Temperatur c. Rhizoide von Moosen wachsen auf Wasser zu (Hydro-Tropismus). Bestimmte Bewegungen folgen der Richtung der Reize Nur zu Prüfzwecken – Eigentum es Verlags öbv

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