am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

7 Reproduktion Organismen haben eine begrenzte Lebensdauer. Um ein Aussterben der Art zu vermeiden, müssen sie sich reproduzieren. D. h., Lebewesen können sich selbst vervielfältigen. Möglich ist das dadurch, dass jede Zelle ihren gesamten Bauplan als DNA gespeichert hat. Dieser Bauplan wird bei der sexuellen Vermehrung in jeder Genera- tion leicht verändert. Durch die Kombination von männlichen und weiblichen Geschlechtszellen, entstehen neue, genetisch einzig- artige Folgegenerationen. Nur bei erfolgreicher Reproduktion kann eine Art über viele Generationen beste- hen. Um bedrohte Tier- oder Pflanzen- arten vor dem Aussterben retten zu können, muss bei Artenschutz- projekten gewährleistet sein, dass die einzelnen Individuen nicht nur überleben, sondern sich auch reproduzieren können (siehe Auswilderung von Wildpfer- den in Innerasien, S. 91). Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution Lebewesen sind an die Umweltbedingungen, in denen sie leben, angepasst. Diese Anpassungen sind das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses über viele Generationen. Die ständig sich verändernden Umweltbedingungen bewirken, dass diese Anpassungsprozesse niemals zu Ende sind. Ändern sich die Umweltbedingungen besonders schnell, kann es sein, dass der natürliche Anpassungsprozess zu langsam ist – im schlimmsten Fall stirbt die Art aus. Im Laufe der Erdgeschich- te gab es einige Ereignisse, die ein Massensterben von Arten zur Folge hatten. Am bekanntesten ist wohl das Aussterben der Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren, das wahrschein- lich auf eine rapide Veränderung der Erdatmosphäre zurückzuführen ist. Gleichzeitig war das Aussterben der Dinosaurier bedeutend für die Entwicklung der Landsäuge- tiere (siehe S. 92). Information und Kommunikation Lebewesen – und auch Zellen und Gewebe – haben die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu bearbeiten und an andere Organismen weiterzuleiten. Für eine funktionierende Kommunikation ist entscheidend, dass der Empfänger die Signale des Senders nicht nur empfängt, sondern auch richtig entschlüsseln kann. Das gilt für die Kommunika- tion zwischen Menschen genauso wie für die Kommunikation zwischen Zellen. Zellen kommunizieren untereinander mittels verschiedener Signal- stoffe. Wenn Zellen falsche Signalstoffe produzieren oder diese falsch inter- pretieren, können die Folgen schwerwiegend sein. Wenn zB Zel- len das Signal „Wachstum einstel- len“ ihrer Nachbarzellen nicht er- halten oder verarbeiten können, wachsen und teilen sie sich krankhaft weiter. Derartige Kommunikationsstörungen können bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielen. Stoff- und Energie- umwandlung Lebewesen sind für alle Abläufe und Vorgänge (Bewegung, Zellstoffwechsel, Wachstum, etc.) auf eine Energiezufuhr von außen angewiesen. Durch Stoffwechselprozesse setzt der Körper die in der Nahrung gespeicherte Energie frei und speichert diese in Form des energiereichen Moleküls ATP, das bei Bedarf zu ADP und einem Phosphatrest zerfällt. Bei diesem Zerfall wird die zuvor gespeicherte Energie frei. Muskelproteine können nun beispielsweise diese Energie nutzen, mit der Folge, dass der Muskel kontrahiert ( k S. 80). Bei der Zellatmung (oder der Gärung) werden die Teile wieder zu ATP „auf- geladen“. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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