am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

51 Krankheiten und Gesundheitsförderung 3.1 Unser Lebensstil hat Einfluss auf unsere Gesundheit Beispiel: Ernährung und Übergewicht So ein richtig knackiger Salat mit frischem Ge- müse ( k Abb. 1), wäre das nicht eine Alternative zu Pommes frites, Schnitzel und Chicken nug- gets? Allzu viele Kinder und Jugendliche bevor- zugen fettreiche und süße Speisen, die oft noch durch Geschmacksverstärker wie Natriumgluta- mat besonders gut schmecken (zB Chips). Nun ist nichts dagegen zu sagen, hin und wieder Fleisch, Pommes, Eis oder Schokolade zu essen. Doch wie bei so vielem heißt es auch hier: Alles in Maßen. Denn, was du isst, hat einen großen Einfluss auf deine Gesundheit. In Österreich ist bereits jedes fünfte Kind unter sechs Jahren übergewichtig – richtige Ernährung fängt bei der Babynahrung an, zB beim Verzicht auf gesüßte Breie. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 19 Jahren lag der Anteil stark übergewichtiger Burschen 2016 in Österreich bei 11,3%, der stark übergewichtiger Mädchen bei 6,1 Prozent. Bei Er- wachsenen waren es 2014 etwa 15%. Als stark übergewichtig oder fettleibig (adipös) gilt, wessen Body-Mass-Index (BMI) den Wert 30 übersteigt. Zwischen 25 und 30 spricht man von Übergewicht. Der BMI wird berechnet aus der Körpermasse (in kg) dividiert durch das Quadrat der Körpergröße (in m). Allerdings berücksichtigt der BMI keine individuellen Unterschiede wie hohe Muskelmasse. Bei Kindern und Jugendli- chen wird keine strenge Einteilung in Über-, Normal- oder Untergewicht vorgenommen, da aufgrund von Wachstumsprozessen die Werte verzerrt sein können. Fettleibigkeit (Adipositas) entsteht oft durch übermäßig fett- und zuckerreiche Ernährung und Bewegungsmangel – und gilt daher als Zivilisationskrankheit. Abb.1: Frischer Salat schmeckt gut und ist gesund. Doch gibt es viele andere Ursachen: Einige Men- schen leiden unter einem Gendefekt, wodurch sie kein Sättigungsgefühl entwickeln können. Andere werden in Stresssituationen nur dann ruhiger, wenn sie essen. Manche Menschen haben Stoffwechselstörungen aufgrund von Schlafproblemen und sind dann ständig hungrig. Bei wieder anderen führt Stress zu einem stei- genden Insulinspiegel; selbst bei Bewegung ist ihr Fettabbau zu gering. Fettleibigkeit ist eine ernst zu nehmende Erkran- kung, denn in deren Folge kommt es oft zu or- thopädischen Problemen wie O- oder X-Beinen oder Verformungen der Wirbelsäule, zu Diabetes Typ II, Bluthochdruck oder anderen Folgeerkran- kungen ( k Abb. 2). Außerdem leiden stark Über- gewichtige oft an Ausgrenzung in Kindergarten, Schule oder Betrieb. Das kann aus Frustration oder Schamgefühl den Essensdrang noch ver- stärken. Fettleibigkeit (Adipositas): falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, geneti- sche Veranlagung Abb.2: Folgeerkrankungen von hohem Übergewicht. Neurologische/psychiatrische Folgestörungen • Kopfschmerzen, Sehstörungen • Depression Herz-Kreislauf-System • Fettstoffwechselstörungen, erhöhter Cholesterolspiegel • Bluthochdruck, Störung der Blutgerin- nung, Thromboseneigung • Chronische Entzündung der Gefäß- wände Hormonsystem • Typ-2-Diabetes • Vorzeitige Pubertät • Eierstockzysten Nieren • Zunehmende Nieren- insuffizienz wg. Diabetes Bewegungsapparat • Spreizfüße, Knicksenkfuß, X-Beine, O-Beine • Abrutschen des Oberschen- kelkopfes Magen-Darm-Trakt • Gallensteine • Fettleber Lungen und Atemwege • Nächtliche Atemstörung • Asthma Psychosoziale Folgen • geringes Selbstwertgefühl Nur zu P üfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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