am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

41 Krankheitserreger Malaria – die Geißel der Tropen AIDS und Malaria sind zwei völlig verschiedene Krankheiten mit ganz anderen Erregern: AIDS wird von einem Virus ausgelöst, Malaria von einem Einzeller namens Plasmodium . Doch beide fordern weltweit jedes Jahr so viele Todesopfer, dass die Vereinten Nationen der Bekämpfung dieser Krankheiten hohe Priorität einräumen. Und noch etwas haben die Erreger von AIDS und Malaria gemeinsam: Sie befallen u. a. Blutzellen. Anders als HI-Viren, die vornehmlich T-Zellen in- fizieren, dringt der Verursacher von Malaria in Erythrocyten ein. Und anders als bei HI-Viren sind für Infektionen mit Plasmodium Mücken der Gattung Anopheles verantwortlich. In Abbildung 25 kannst du nachverfolgen, was passiert, nachdem eine Anopheles -Mücke einen Menschen gestochen hat. Anfangs ähneln die Symptome von Malaria einer Grippe: Fieber, allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Dann aber kommt es zur starken Vermehrung von Plasmodium in den roten Blutzellen der/des Infizierten, die bei der Malariaform „ tertiana “ alle 48 Stunden platzen und dabei neue Erreger entlassen. Der Krank- heitsverlauf ist daher durch wiederkehrende Fieberanfälle gekennzeichnet. Malaria verläuft jedes Jahr für bis zu 1 Million Menschen tödlich. Malaria wird von Einzellern der Gattung Plasmodium ausgelöst Leber In einigen Roten Blutzel- len bilden sich männliche, in anderen weibliche Ge- schlechtszellen. Die Merozoiten vermehren sich stark und werden nach Aufplatzen der Roten Blutzellen immer wieder in das Blut- plasma abgegeben, wo sie weitere Erythrocyten befallen. Eine Mücke saugt Blut. Dabei gelangen die Erreger in Form von sichelförmigen Einzellern (Sporozoiten) mit dem Spei- chel in die Blutbahn. Sie wer- den so zur Leber transportiert. Die Sporozoiten befallen Leberzellen und wachsen dort zu vielkernigen Schizonten heran. Diese spalten sich in viele einkernige Einzeller (Merozoiten) auf. Die Merozoiten werden wieder ins Blut abgegeben und befallen dort die Roten Blutzellen (Erythrocyten). Über einen erneuten Stich gelangen die Geschlechtszellen in eine Mücke. Im Darm der Mücke verschmelzen die Geschlechtszellen zu einer Zygote. Die Zygote dringt in die Darmzellen ein und bildet durch Zellteilung viele Sporozoiten, die in die Speicheldrüse der Mücke wandern. Abb.25: Der Entwicklungskreislauf des Malariaerregers Plasmodium : Dieser Erreger braucht zwei Wirte: In Anopheles -Mücken entstehen aus haploiden Plasmodium -Geschlechtszellen diploide Sporozoiten. Gelangen sie bei einem Mückenstich ins Blut eines Menschen, bilden sie dort in der Leber zunächst Merozoiten, die in rote Blutzellen eindringen, sich dort stark vermehren und schließlich durch Meiose wieder Geschlechtszellen bilden. Aufgaben W 1 Malaria wird auch „Wechselfieber“ genannt. Erkläre dies mithilfe der Fieber- kurve einer an Malaria erkrankten Person ( k Abb. 26). S 2 Derzeit ist die Malariaprophylaxe (Vorbeugung) mit verschiedenen künstlich hergestellten Medikamenten die einzige Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schüt- zen. Allerdings gibt es keinen absoluten Schutz, denn Malaria-Erreger weisen ähnlich wie Bakterien und Viren eine hohe Mutations- rate auf auf und entwickeln daher schnell Resistenzen gegenüber einem Medikament. Wie könnte man Malaria trotzdem ein- dämmen? Entwickle dazu eine Strategie und recherchiere danach im Internet, mit welchen Maßnahmen die Welt-gesundheitsorganisa- tion dies versucht. Temperatur (°C) Zeit (Stunden) 24 37 39 40 41 38 48 72 96 120 Abb.26: Fieberkurve einer an Malaria erkrankten Person Variabilität, Verwandt- schaft, Geschichte und Evolution Basiskonzept Variabilität, Verwandtschaft, Geschich- te und Evolution: Durch Veränderungen im Erbgut ist der dauerhafte Schutz gegen schnell mutierende Krankheitserreger kaum möglich. Das betrifft nicht nur sehr viele Viren und Bakterien, sondern auch Einzeller wie Plasmodium . Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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