am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

40 Scharlach ist eine weitverbreitete Kinderkrankheit Abb.22: Links: Typische Scharlachsymptome: Hautausschlag und gerötete Zunge. Rechts: Zellen des Erregers Streptococcus pyogenes (Durchmesser: ca. 1mm). Eine der häufigsten bakteriellen Kinderkrank- heiten ist Scharlach. Ausgelöst wird Scharlach vom Bakterium Streptococcus pyogenes. Die Symptome können unterschiedlich sein: Anfangs schmerzen Kopf und Hals, die Körpertemperatur steigt rasch an. Der Rachenbereich ist entzündet. Die Zunge Erkrankter ist oft zuerst weiß belegt, nach einigen Tagen himbeerfarben. Ein bis zwei Tage später breitet sich über den ganzen Körper ein nicht juckender Hautaus- schlag aus ( k Abb. 22), der nach ungefähr einer Woche wieder verschwindet. Nach einiger Zeit schält sich die Haut. Bei rechtzeitiger Behandlung mit Antibiotika kommt es normalerweise nicht zu Komplikatio- nen. Wird auf Antibiotika verzichtet oder die The- rapie zu früh beendet, kann es zu Entzündungen von Mittelohr, Nebenhöhlen und Lunge kommen. Selten werden große Gelenke, Herzbereiche oder Nieren befallen. Scharlach gilt zwar als Kinderkrankheit, doch können auch Erwachsene daran erkranken. S. pyogenes ist einer der häufigsten Krankheits- erreger. Laut Schätzungen medizinischer Organi- sationen tragen ihn fünf bis 15% aller gesunden Menschen symptomlos („ruhend“) in sich. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder Hautkontakt. Syphilis und Tripper sind bakterielle Geschlechtskrankheiten Der Erreger von Syphilis ( k Abb. 23) wird beim Geschlechtsverkehr übertragen. Das spiralig ge- wundene Bakterium bewegt sich durch Rotation um die Längsachse. Bei Syphilis entstehen an der Infektionsstelle nach einiger Zeit kleine, nicht schmerzende Geschwüre. Ihr farbloses Sekret enthält große Mengen des Bakteriums und ist daher höchst ansteckend. Die Geschwüre heilen meist wieder ab. Ungefähr zwei Monate danach kommt es zu Hautausschlägen, Schleimhautent- zündungen und Haarausfall. Zwischen einzelnen Symptomphasen können Jahre vergehen, in denen Infizierte beschwerde- frei leben, obwohl sie den Erreger noch immer in sich tragen. Im Spätstadium werden oft weite Teile des Körpers befallen, worunter Knochen und Nerven leiden. Unbehandelte Syphilis kann zum Tod füh- ren. Eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krank- heiten ist Tripper (Gonorrhoe), verursacht vom Bakterium Neisseria gonorrhoeae ( k Abb. 24). Es nistet sich v. a. in den Geschlechtsorganen und den Harnwegen ein und kann unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen. Die Fallzahlen an Syphilis und Tripper nehmen in den letzten Jahren in Österreich und Deutschland wieder zu – offenbar aufgrund wechselnder Sexualpartner und Verzicht auf Kondome beim Geschlechtsverkehr. Abb.23: Erreger von Syphilis, Treponema pallidum (ca. 10µm lang) Abb.24: Tripper, Neisseria gonorrhoeae (rechts, während der Teilung, ca. 1 µm im Durchmesser, gefärbte Computersimulation) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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