am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

39 Krankheitserreger Beispiele bakterieller Infektionskrankheiten Plötzlich einsetzender Brechdurchfall mit hohem Fieber könnte auf eine Infektion mit Salmonellen hindeuten. Diese Bakterien gelangen meist durch Nahrungsmittel wie nicht durchgegartes Geflügelfleisch, unzureichend erhitzte eihaltige Speisen, Softeis oder kontaminiertes Trinkwas- ser in den Menschen. Dort befallen sie zunächst den Dünndarm, können sich aber durch das Blut im ganzen Körper ausbreiten. Der Verlauf einer Salmonellose ist typisch für bakterielle Infektionskrankheiten ( k Abb. 22). Die Inkubationszeit ist je nach Bakterienart un- terschiedlich lang. Schon während der Inkubati- onszeit kann man andere Personen anstecken. Auch Dauer und Schwere der Erkrankung sind unterschiedlich. Sie hängen neben der Art des Erregers auch vom allgemeinen Gesundheitszu- stand und vom Alter ab. Das Immunsystem des Körpers kann oft den Ausbruch einer Krankheit verhindern oder deren Symptome abmildern. Besonders gefährlich ist eine Salmonelleninfekti- on für Kleinkinder, alte Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem. Der starke Verlust an Flüssigkeit sowie die von den Bakterien aus- geschiedenen Toxine (Giftstoffe) können zum Kreislaufzusammenbruch führen. Daher müssen Erkrankte viel trinken oder in schlimmen Fällen intravenös (mit einem Tropf direkt in eine Vene) Flüssigkeit erhalten. Eine besonders schwere Salmonellose ist Typhus, hervorgerufen von Salmonella enterica . Bei die- ser Erkrankung schlägt das Herz trotz hohen Fie- bers ungewöhnlich langsam. Vereinzelt kommt es zu Haarausfall, Hirnhaut- und Knochenentzün- dungen sowie Darmdurchbruch. Weltweit infizieren sich jedes Jahr etwa 20 Millio- nen Menschen an Typhus. Die beste Vorsorge, zB bei Tropenreisen, ist es, nur gut gekochte Speisen und abgekochtes Wasser zu sich zu nehmen. Impfungen bieten ebenfalls einen gewissen Schutz. Salmonellen durch mangelnde Hygiene Zeit (Tage) Inkubationszeit Erkrankung Genesung Körpertemperatur (°C) 1 36 41 40 39 38 37 5 2 3 4 6 Infektion Bei der Infektion gelangen die sehr beweglichen Salmo- nellen in den Körper. Sie sondern Giftstoffe (Toxine) ab, die durch das Blut verteilt werden. Die Inkubationszeit bis zur Erkrankung beträgt nur Stunden. Durch Teilung vermehren sich die Sal- monellen im Dünndarm massenhaft. Symptome einer Salmonellose sind Schwäche, Erbrechen, Durchfall und Fieber. Das Immunsystem macht die Er- reger allmählich unschädlich. Während der Genesung klingen die Symptome langsam ab. Abb.20: Der Verlauf einer Salmonelleninfektion zeigt bei Erwachsenen eine typische Fieberkurve. Aufgaben W 1 Erstelle ein Flussdiagramm (Symptome/Zeit) zum Verlauf einer Salmonelleninfektion. Nutze dazu den Text und Abb. 20. W 2 Suche dir eine beliebige andere bakterielle Erkrankung aus und fertige für diese ein ähnliches Flussdiagramm an. Erläutere schriftlich, wie man an der Symptomatik bzw. am Verlauf erkennen kann, ob eine Person an dieser Krankheit leidet. S 3 Abbildung 21 zeigt die Vermehrung von Bakterien bei unterschiedlichen Temperaturen. Zudem werden die von Salmonellen gebildeten Toxine weder durch Kochen noch durch Einfrie- ren zerstört. Formuliere eine Handlungsempfehlung zur Vermeidung einer Salmonellose. Anzahl der Bakterien Zeit bei 20 °C bei 10 °C bei 30 °C Abb.21: Bakterienwachstum bei unter- schiedlichen Temperaturen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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