am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

28 Die persönliche Hygiene beschränkt sich nicht auf das Händewaschen. Bereits beim Betreten einer Wohnung kann man eine Menge Schmutz mit möglicherweise daran haftenden Erregern draußen lassen, indem man sich die Straßen- schuhe auszieht. Wer unter Hausstauballergie bzw. Asthma leidet (siehe unten), sollte auf Teppiche, Vorhänge, offene Bücherregale etc. ver- zichten. Holz- oder Fliesenböden lassen sich wesentlich besser reinigen. Regelmäßiges Staub- saugen bzw. Wischen reduziert die Staubmenge (und damit den Hausstaubmilbenkot) erheblich. Menschen mit Asthma ist zu empfehlen, so ge- nannte HEPA-Mikrofilter in den Staubsauger ein- zusetzen ( k Abb. 2). Sie filtern selbst kleinste Partikel aus der Saugerabluft, die ohne diese Filter zurück in den Raum geblasen werden. Hygiene gilt natürlich ganz besonders für Toilette und Bad, wo auf Sauberkeit der Sanitäreinrich- tungen zu achten ist – etwa durch Benutzen der WC-Bürste und dem Vermeiden von Schimmel- bildung bei zu hoher Luftfeuchtigkeit durch Lüften. Hygiene in der Küche bedeutet u. a., sorg- sam mit Lebensmitteln umzugehen. So sollte man nur so viel einkaufen, wie gegessen werden kann, um das Verderben von Lebensmitteln zu vermeiden, und verderbliche Waren ausreichend kühl aufbewahren. Verschimmelte Lebensmittel sollten umgehend entfernt und benutztes Ge- schirr sofort abgewaschen werden, damit sich auf den Essensresten keine Pilze ausbreiten können. Küchenschwämme müssen regelmäßig erneuert werden, da sie viel Feuchtigkeit spei- chern und so einen idealen Lebensraum für viele Mikroorganismen darstellen. Auch Schneid- bretter und Arbeitsplatten in der Küche gehören regelmäßig gereinigt. Weniger Staub = weniger Asthma- anfälle Abb.2: HEPA-Filter für Staubsauger gegen Feinstaub- partikel und Milbenkot (HEPA = High Efficiency Particulate Air filter). Asthma: Atemnot durch Allergene Reinlichkeit im Lebensumfeld Asthma ist eine Erkrankung, die auf Allergien (s. am Puls Band 6) beruht. Bei einem Asthma- anfall empfindet die betroffene Person starke Atemnot, die oft mit trockenem Husten, Kurzat- migkeit und einem Engegefühl im Brustkorb ein- hergeht. Meist sind pfeifende Atemgeräusche zu hören, das so genannte „Giemen“. In den meisten Fällen ist die Ursache eine Hausstaubmilbenall- ergie. Die Überreizung des Immunsystems wird durch den Kot der Milbe hervorgerufen. Bei man- chen Patientinnen und Patienten hilft eine so genannte Desensibilisierungstherapie. Hier wird über mehrere Jahre hinweg das Allergen in ab- geschwächter Form unter die Haut gespritzt. In schlimmen Fällen kann eine Kur in Heilbädern beantragt werden. Eine wichtige Rolle spielt die Psyche. Atemnot er- zeugt Angstgefühle, die sich wiederum negativ auf das Atmen auswirken. Man kann trainieren, im Falle von Atemnot mit gezielten Übungen das Atmen zu beruhigen. Auch kalte Luft oder starke Veränderungen der Luftfeuchte können einen Asthmaanfall auslö- sen, weil sich die Bronchien plötzlich verengen. Medikamentös kann Asthma fast immer gut mit Inhalationssprays behandelt werden. Bei leichte- ren Atembeschwerden genügen Wirkstoffe wie Salbutamol, die die Bronchien erweitern. Schwe- re Asthmaanfälle müssen mit Cortison behandelt werden. Diese Substanz unterdrückt die über- reizte Immunantwort des Körpers. Unmittelbar nach Einatmen von Cortison muss der Mund gründlich ausgespült werden. Andernfalls könnte ein Pilz aufgrund der herunterregulierten Im- munabwehr die Mundschleimhaut befallen (siehe S. 40). Schweres und chronisches Asthma wird oft medi- kamentös mit Tabletten behandelt. Doch kann das natürlich ebenfalls, zB bei Einnahme von Cortison, starke Nebenwirkungen hervorrufen. In den letzten Jahren erlebte die Forschung an Medikamenten gegen Asthma jedoch einige grö- ßere Erfolge. Neben der Verfeinerung der bereits erwähnten Methoden scheinen insbesondere spezifische Antikörpertherapien sehr vielverspre- chend zu sein. Dabei werden künstlich erzeugte Antikörper gespritzt, die sich zB an bestimmte Rezeptoren heften und dadurch die Allergie- reaktion drosseln. Asthma wird meist durch eine Über- reizung des Immun- systems ausgelöst, aber auch durch Kälte oder verän- derte Luftfeuchte Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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