am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

113 Nachhaltige Entwicklung Elektromobilität in Österreich Nichtsdestotrotz ist die Elektromobilität für die österreichische Regierung laut Verkehrsministeri- um eine „Schlüsselmaßnahme“ für die Abkehr von fossilen Brennstoffen und wird als wichtiger Baustein gesehen, die Ziele des Weltklimaver- trags von Paris zu erreichen. Ob Elektroautos von der Bevölkerung angenom- men werden, hängt von mehreren Faktoren ab: • Reichweite: Derzeit fährt ein Elektroauto durchschnittlich nur 200–300 Kilometer, u. a. wegen des starken Leistungsabfalls der Batte- rie im Winter. Allerdings arbeiten die Herstel- ler – darunter auch eine österreichische Firma aus Rainbach im Mühlkreis – mit Hochdruck an leistungsfähigeren Batterien. Eine Strecke von 500 Kilometern scheint in Reichweite zu sein. • Ladestationen: Noch gibt es zu wenig Lade- stationen. Daher will die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesell- schaft (ASFINAG) bis Mitte 2018 an allen öster- reichischen Autobahnen Ladestationen im Ab- stand von 100 km installieren. Allerdings dauert ein Ladevorgang selbst an Schnellladestatio- nen mit bis zu 30min wesentlich länger als das Betanken eines Benzin- oder Dieselautos. • Preis: Elektroautos sind im Verhältnis zu Autos mit Verbrennungsmotor noch sehr teuer. Das liegt insbesondere an der Batterie. Es ist je- doch zu erwarten, dass mit verbesserter Tech- nik und steigenden Produktionszahlen die Preise sinken werden. Bisher ist der Anteil an Elektroautos am gesam- ten österreichischen Pkw-Markt mit 0.3% (inkl. Hybrid-Fahrzeuge, die Elektro- und Verbren- nungstechnik kombinieren) sehr klein. Doch steigen die Verkaufszahlen rasant ( k Abb. 8). In absehbarer Zukunft könnte unser Verkehr daher leiser und schadstoffärmer werden. Letzteres hängt jedoch von der Stromquelle für die E-Autos ab (s. Kap. „Blick in die Forschung“). In einigen Städten (zB Wien oder Graz) kann man auch Elektroroller ausleihen. Der Anteil an Elektroautos in Österreich ist klein, wächst aber schnell 22.000 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 (Q1) Plug-In Hybrid Elektro Abb.8: Fahrzeugbestand von Elektrofahrzeugen (Pkw) bis zum Ende des zweiten Quartals 2017, unterschie- den nach reinem Elektro- und Hybridantrieb. (Quelle: bmvit, Elektromobilität in Österreich, 2018) Öffentlicher Nahverkehr und Car-Sharing Während es auf dem Land mitunter schwer sein kann, auf das eigene Auto zu verzichten, ist dies in Städten mit gut ausgebautem Nahverkehr (Busse, Bahnen) sehr wohl möglich. So nutzen in Wien mehr als 40% der Bewohnerinnen und Be- wohner öffentliche Verkehrsmittel. Eine weitere Möglichkeit, das Verkehrsaufkom- men zu reduzieren und Geld zu sparen (weil man keine Unterhaltskosten für ein eigenes Auto leis- ten muss), ist das Car-Sharing: Dabei vermieten Privatleute oder Gemeinden Autos gegen eine Nutzungsgebühr ( k Abb. 9). Abb.9: Car-Sharing. Busse und Bahnen sowie Carsharing senken die Zahl der Autos Aufgabe W 1 Findet heraus, ob es in Eurer Umge- bung Ladestationen für Elektroautos gibt. Interviewt Besitzer/innen von Elektroautos zu ihren Erfahrungen und erstellt ein Meinungs- bild bei Eltern und Lehrerinnen und Lehrern eurer Schule, ob sie sich deren Anschaffung vorstellen könnten. Listet auf, welche Gründe aus Sicht der Befragten dafür bzw. dagegen- sprechen. Diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=