Vorwissenschaftliche Arbeit

74 BEISPIEL Einleitung 7 7.6 Einleitung In der Einleitung beschreiben Sie, worum es in Ihrer Arbeit geht. Sie führen Ihre Leserschaft in das Thema ein. Die Einleitung • erklärt Inhalt und Aufbau, • stellt das Thema kurz vor, • beschreibt die Ausgangslage und die Problemstellung, • weist eventuell auf eine Forschungslücke hin, die es zu schließen gilt, • enthält die Fragestellungen und das Ziel der Arbeit, • grenzt das Thema ein, • erläutert die Arbeitsschritte und • leitet zum Hauptteil über. Auch wenn Sie an der Qualität Ihres Einleitungstextes zweifeln, lassen Sie ihn trotz- dem als ersten Entwurf stehen. Ändern ist immer leichter als neu erfinden! Die Einleitung darf keinesfalls mehr als 15% der Arbeit ausmachen. Konzentrieren Sie sich daher auf das Wesentliche! Die Einleitung ist ein Teil Ihrer VWA, den Sie unbedingt noch einmal überarbeiten sollten, wenn Sie den fertigen Hauptteil und den Schluss vor Augen haben. Denken Sie daran, dass die Einleitung höchstwahrscheinlich von jeder Person genau gelesen wird, die Ihre VWA beurteilt. Beim Hauptteil ist das nicht so sicher. Nach der Lektüre Ihrer Einleitung muss möglichst deutlich erkennbar sein, worum es in Ihrer VWA geht und wie Sie sich Ihrem Thema genähert haben. Alles andere, insbesonde- re langatmige Ausführungen zu „Nebenschauplätzen“, ist unbedingt zu vermeiden! Beantworten Sie in Ihrer Einleitung W-Fragen und beschreiben Sie nur das Wesentliche! TIPP: Überarbeiten Sie Ihre Einleitung noch einmal, wenn Sie alle Kapitel fertiggeschrieben haben! TIPP: Beispiel für eine Einleitung zum Thema „Der Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter“: „Nichtbefolgung des Einberufungsbefehles“ 19 und „Desertion“ 20 sind in Österreich Straftaten gegen die Wehrpflicht und werden mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bzw. von sechs Monaten bis zu fünf Jahren geahndet. Auch während des nationalsozialistischen Regimes galt die Wehrpflicht, doch wer sich dieser Pflicht entzog, konnte nicht nur mit Freiheitsentzug, sondern mit dem Tode bestraft werden. Der vorliegende Text befasst sich mit der Person des oberösterreichischen Bauern und dreifachen Vaters Franz Jägerstätter, der sich 1943 aus Gewissensgründen weigerte, den Dienst bei der deutschen Wehrmacht anzutreten und als Soldat im Zweiten Weltkrieg zu kämpfen. Jägerstätters Ersuchen, einen Ersatzdienst als Sanitäter leisten zu dürfen, wurde abgelehnt. Am 6. Juli 1943 wurde Jägerstätter wegen „Wehrkraft- zersetzung“ zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 enthauptet. 21 19 § 7 MilStG. 20 § 9 MilStG. 21 Vgl. Diözese Linz, o.J., #Biografie und Familie. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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