Vorwissenschaftliche Arbeit

22 3 3.4 Eine Auswahl treffen Unter Umständen haben Sie viel mehr Literatur gefunden, als Sie in der kurzen Zeit bewältigen können, die Ihnen für das Schreiben Ihrer VWA zur Verfügung steht. Folgende Kriterien können Ihnen bei der Auswahl helfen: • Relevanz – Trägt diese Literatur maßgeblich zu meiner VWA bei? • Aktualität – Geben Sie neueren Publikationen den Vorzug! Ältere Veröffentlichun- gen sind darin bereits „verarbeitet“. Dabei sind einige Ausnahmen zu beachten: Standardliteratur: Zu vielen Themen, die im Rahmen vorwissenschaftlicher Arbeiten behandelt werden, existiert Standardliteratur, die Sie auf jeden Fall heranziehen sollten, egal wie alt sie ist. Bei historischen oder literarischen Themen: Wenn Sie beispielsweise über Feen im „Sommernachtstraum“ schreiben, dürfen auch „altehrwürdige Werke“ wie das folgende nicht fehlen: Latham, Minor White: The Elizabethan Fairies. The Fairies of Folklore and the Fairies of Shakespeare. New York: Columbia University Press, 1930. Übersichtsliteratur zu einem größeren Themenkreis, dem Ihr Thema zuzurechnen ist, bietet Ihnen einen guten Überblick. 3.5 Zitate sammeln und richtig wiedergeben Schon beim ersten Blättern durch die Literatur stolpern Sie über Informationen oder Aussagen, die zu Ihrem Thema passen. Halten Sie diese sofort fest – am besten durch ein Foto! Fotografieren Sie auch die entsprechende Seitenzahl, die Titelseite und das Impressum des Buches oder – wenn Sie online darauf gestoßen sind – den Bildschirm samt Link (Screenshot). Es gibt nichts Schlimmeres, als beim Zusammen- schreiben der Ergebnisse nicht mehr zu wissen, wo man ein bestimmtes Zitat gefun- den hat, und es dann mühsam – und manchmal erfolglos! – zu suchen. 3.5.1 Plagiate vermeiden Plagiate haben in Wissenschaft und Kunst immer schon Probleme hervorgerufen. Je weniger man etwas „ganz und gar Neues“ sagen kann, desto eher stellt sich die Frage nach den Grenzen zwischen Zitat und Plagiat. Manchmal kann die Abgren- zung schwierig sein; vor allem, wenn eine Person etwas schreibt, das sie irgendwann einmal gelesen oder gehört hat, ohne sich an die Quelle zu erinnern. Sie meint, das Geschriebene sei ihr selbst eingefallen, was aber gar nicht stimmt. Im Rahmen einer VWA werden Sie derlei Probleme eher nicht haben. Für Ihre Zwecke ist es wichtig, dass Sie konsequent versuchen, die Ausführungen anderer Autorinnen und Autoren von Ihren eigenen zu unterscheiden und diese Unter- scheidungen auch im Text kenntlich zu machen. Dies geschieht in Form von Zitaten. Ihre Leitfragen zeigen Ihnen, ob eine bestimmte Literaturquelle relevant ist! TIPP: RELEVANZ (lat./ital. re- = wieder, erneut; levare [den Waagebalken, eine Sache] in die Höhe heben) drückt die Wichtigkeit einer Sache in einem bestimmten Zusammenhang aus. Fotografieren Sie die Zitate, die Sie in der Literatur finden + Seitenangabe + Titelseite + Impressum (Autor/Titel/Auflage/ Erscheinungsjahr/-ort/Verlag)! TIPP: PLAGIAT (lat. plagiarius = Dieb): fremde Texte, Darstellungen oder Ideen, die als eigene ausgegeben werden Erkenntnisse und Aussagen, die nicht von Ihnen stammen, müssen eindeutig deren Autor/in zugewiesen werden! Nur so können Sie Plagiatsvorwürfe vermeiden! TIPP: Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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