Chemie verstehen 4, Schülerbuch

36 3 Chemie verstehen in der Umwelt Schadstoffe in Gewässern 1. Welche Schadstoffe bedrohen Boden und Gewässer? a) Düngemittel: Bei Überdüngung verbleiben Nitrate im Boden und können durch Blattgemüse aufgenommen werden. Bei der Aufnahme mit der Nahrung werden Nitrat-Ionen (NO 3 – ) durch Bakterien und Enzyme in Nitrit-Ionen (NO 2 – ) umgewandelt. Daraus können sich im Körper krebs­ erregende Verbindungen (Nitrosamine) bilden. Werden Phosphate der Düngemittel oder Waschmittel in Flüsse und Seen geschwemmt, kommt es zu einem vermehrten P anzenwachstum. Die P anzen behindern einander gegenseitig, sterben ab und sinken zu Boden. Dort werden sie durch Bakterien zersetzt. Dabei wird Sauerstoff verbraucht. Ist der Sauerstoff aufgebraucht, entsteht durch Fäulnis zB auch Schwefelwasserstoff und Ammoniak. Fische und andere Wasser­ lebewesen sterben. Wir sagen: Das Gewässer ist „gekippt“. b) Pestizide: Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel sind oft Chlorkohlen- wasserstoffe. Sie reichern sich durch die Nahrungskette in den Organen der Tiere in immer größerer Konzentration an. c) Schwermetalle: Blei, Quecksilber, Cadmium und ihre Verbindungen sind auch starke Nervengifte. Wir nehmen sie vor allem mit der Nahrung auf (Fische, Muscheln, Pilze). Klärschlamm enthält oft Schwermetalle und Schwermetallverbindungen und ist deshalb als Dünger problematisch oder ungeeignet. d) Öl, Benzin und flüssige Chlorkohlenwasserstoffe: Sehr große Gefahr für Gewässer und Boden ergeben sich durch Unfälle mit Tankschiffen und Tankfahrzeugen oder Lecks von Erdölförderanlagen. 1 Liter Mineralöl kann 1 Million Liter Grundwasser jahrzehntelang ungenießbar machen. e) Abwässer aus Haushalten: Sie enthalten zB Fäkalien, fetthaltige Speise- reste und Waschmittel. V1  Zwei Wasserproben  E1 Bereite zwei Wasserproben vor, zB Teichwasser und Leitungswasser. Beurteile das Aussehen und den Geruch der beiden Wasserproben. V2  Der Tankerunfall  E1, W4 Gib gewaschenen Sand in einen durchsichtigen Becher oder Jogurtbecher mit Löchern im Boden. Tropfe einige Tropfen Benzin darauf und gieße mit Wasser nach. Prüfe den Geruch des Filtrats, das in eine Schale rinnt. 36.1 Blattgemüse wie Salat kann Nitrate aufnehmen. 36.2 Übermäßiges Pflanzenwachstum durch Überdüngung des Gewässers 36.3 Wird zu viel Kunstdünger verwendet, verbleibt er im Boden oder gelangt ins Grundwasser. Grundwasser Wasserwerk Trink- wasser Jauche Dünger Regenwasser Jauche Dünger NO 3 – Regenwasser 36.4 Überschüssige Nitrat-Ionen aus Düngemitteln im Trinkwasser (Der Grenzwert beträgt in Österreich 50mg/l.) 36.5 Schwermetalle aus weggeworfenen Akkus und Batterien belasten Boden und Grundwasser.  Arbeitsheft-Seite 21 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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