Physik verstehen 3, Schulbuch

57 André-Marie Ampère (1775–1836) Der französische Physiker und Mathematiker erkannte, dass fließende Elektrizi- tät die eigentliche Ursache des Magnetismus ist. Er erklärte die elektrische Spannung, die Stromstärke und legte die Stromrichtung von „+“ nach „–“ fest. Sie wird heute als „technische Stromrichtung“ bezeichnet. Zum Messen von elektrischen Strömen baute er ein Messgerät – das „Galvano- meter“. Obwohl er mit dem Alltagsleben nicht so gut zurechtkam und zerstreut war, verfolgte er jede wissenschaftliche Idee zielstrebig und beharrlich. Die Einheit der Stromstärke (  Seite 70) ist nach ihm benannt. Georg Simon Ohm (1789–1854) Der deutsche Physiker beschäftigte sich mit dem Fließen von Strömen durch elektrische Leiter. Er erkannte, dass manche Leiter Strom besser durchlassen und manche schlechter. Der Widerstand des Stroms hängt mit der Spannung und der Stromstärke zusammen. Dieser Zusammenhang ist als ohmsches Gesetz bekannt. Ein Asteroid (Kleinplanet), ein Krater auf der Mondrückseite sowie die Einheit des elektrischen Widerstandes (  Seite 80) sind nach ihm benannt. Michael Faraday (1791–1867) Der englische Naturwissenschafter beschäftigte sich mit den Phänomenen der Elektrizität. Er baute einen „Rotationsapparat“, den Vorläufer des Elektromotors und entdeckte die elektromagnetische Induktion . Das bedeutet, dass durch Magnetismus Strom erzeugt werden kann. Dies ist die Grundlage für die Funk­ tion von Generatoren. Elektrisch geladene Teilchen nannte er Ionen (altgr. … Wanderer), da sie sich in Flüssigkeiten zu den elektrischen Polen bewegen. Auch die Begriffe „ Anode “ für den Pluspol, „ Kathode “ für den Minuspol und „ Elektrolyt “ für elektrisch leitende Flüssigkeiten stammen von Faraday. Ernest Rutherford (1871–1937) Der neuseeländische Nobelpreisträger (1908, Chemie) erkannte die Verteilung der elektrischen Ladungen im Atom (  Seite 62). Die positiven Ladungen stecken im Atomkern . Dieser enthält fast die gesamte Masse des Atoms, ist aber etwa 10 000-mal kleiner als das gesamte Atom. Die negativen Ladungen (Elektronen) befinden sich in einer nebelartigen Atomhülle um den Atomkern. Das positive Kernteilchen entdeckte er 1919. Er fand heraus, dass sich die Kerne des kleinsten Atoms – des Wasserstoffatoms – in allen Atomen befinden. Dieses Teilchen nannte er „ Proton “ (gr. … das Erste). Das Element 104 wurde nach ihm „ Rutherfordium “ (Rf) benannt. Niels Bohr (1885–1962) Der dänische Nobelpreisträger (1922, Physik) entwickelte ein Atommodell, in dem sich die Elektronen der Atomhülle in verschiedenen Elektronenschalen um den Atomkern befinden (  Seite 63). Diese Schalen gibt es natürlich nicht wirklich! Die Vorstellung hilft uns allerdings zu verstehen, wie die Welt der kleinsten Teilchen – und somit auch die Elektrizität – funktioniert. Nach ihm wurde ein Asteroid, ein Mondkrater und das chemische Element 107 ( Bohrium , Bh) benannt. 57.1 André-Marie Ampère 57.2 Georg Simon Ohm 57.3 Michael Faraday 57.4 Ernest Rutherford 57.5 Niels Bohr Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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