Physik verstehen 3, Schulbuch

43 Unser Leben im Wärmebad 3. Wie entstehen Winde? Vom Winde verweht (Abb. 43.1)  E1 Verteile verschiedene bunte Papierschnitzel auf dem Tisch. Blase dann einen großen Luftballon auf. Versuche unterschiedliche Windgeschwindig- keiten zu zeigen, indem du die Luft zuerst langsam und dann sehr rasch aus dem Ballon strömen lässt. Zu einer selbstständigen Luftbewegung kommt es nur, wenn Druckunterschiede bestehen. Der Ballon ist bei V3 das Gebiet mit hohem Luftdruck und die Tisch­ fläche das Gebiet mit niedrigerem Luftdruck. Die Luft strömt von der Hoch- zur Tiefdruckregion. Die Windrichtung wird aber auch durch die Drehung der Erde und durch hohe Gebirge (zB Alpen) beeinflusst. Winde gleichen Druck- und Temperaturunterschiede auf der Erde aus. Ein Sturm entsteht, wenn der Druckunterschied besonders groß ist. Wirbelstürme entstehen, wenn im Spätsommer große Wassermengen über den warmen Meeren verdunsten (Abb. 43.2). Sie steigen mit der warmen Luft auf und kondensieren in höheren kälteren Luftschichten. Es bilden sich riesige Gewitter- wolken, die sich durch die ständige Drehung der Erde zu drehen beginnen. Ein Wolkenwirbel entsteht. In der Mitte liegt das sogenannte „Auge“, ein Tiefdruck­ gebiet mit Windstille. In den äußeren Bereichen entstehen sehr hohe Wind­ geschwindigkeiten ​ (  über 200 ​  km __ h  ​  ) ​und es herrscht Hochdruck. 4. Welche Beispiele gibt es für regelmäßig wehende Winde? Der Seewind (Abb. 43.3) weht am Tag von einer großen Wasserfläche auf das wärmere Festland zu. Bei Nacht kühlt das Festland schneller aus. Dadurch kehrt sich die Strömungsrichtung der Luft um. Es weht Landwind . Der Föhn (Abb. 43.4) entsteht meist, wenn südlich der Alpen Hochdruck und nördlich von ihnen Tiefdruck herrscht. Die Luft wird dann über die Alpen nach Norden „gesaugt“. Die feucht-warme Luft kühlt beim Aufsteigen zu den Alpen- kämmen ab. Wasserdampf kondensiert und fällt als Regen aus. Strömt diese „ausgeregnete“ Luft in die nördlich gelegenen Täler hinunter, wird sie verdichtet und erwärmt sich. Die relative Luftfeuchtigkeit wird dabei geringer. Föhnwind ist daher trocken und warm. Föhnwind kann auch von Norden nach Süden wehen. Der Passatwind strömt von Norden und von Süden her in Richtung Äquator. Der Monsunwind weht zB in Indien im Sommer vom Meer zum Festland und bringt viel Regen. V3 43.1 Vom Winde verweht Winde entstehen durch Druckunterschiede in der Lufthülle der Erde. Die Luft strömt am Boden von einem Ort mit hohem zu einem Ort mit niedrigem Luftdruck. M kalte Luft warme Luft Kondensation Kondensation Auge Verdunstung Meerwasser > 26°C Regen Regen 43.2 Entstehung eines Wirbelsturms zB +20°C zB +30°C zB +19°C zB +15°C 43.3 Seewind bei Tag (links), Landwind bei Nacht (rechts) Regen zB +14°C zB +17°C 40% Luftfeuchtigkeit Ausdehnung Verdichtung Kondensation 80% 43.4 Der Föhn ist ein trockener Fallwind. 43.7 Windmessgerät oder Anemometer zur Messung der Windgeschwindigkeit 43.6 Wirbelsturm oder Tornado 43.5 Dieser Windsack zeigt einen starken Seitenwind an. Arbeitsblätter b2d72g Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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