Physik verstehen 2, Schülerbuch

7 In der Physik wird experimentiert und gemessen! Wenn Wissenschafterinnen und Wissenschafter experimentieren, machen sie das nicht nur zum Spaß! Versuche sollen die Natur erklären und neue Erkennt­ nisse liefern. Andere Forscherinnen und Forscher müssen diese Versuche auch nachmachen können. Deshalb sind Experimente meist genau beschrieben. Führst du ein Experiment – auch eines aus diesem Buch – durch, so sollst auch du deine Arbeit gut planen und dokumentieren: Gib deinen Experimenten einen aussagekräftigen Titel . Eine Materialliste gibt an, was du für den Versuch benötigst. Beschreibe die Durchführung des Versuchs genau und zeichne eine Skizze . Du kannst auch ein Foto machen. Eine Erklärung soll das Versuchs­ ergebnis erläutern. Ein Beispiel: Luftballon am Spieß (Abb.7.1)  W1, E3 Material kleiner Luftballon, Schaschlikspieß (sehr spitz), Kerzenwachs Durchführung • Blase den Ballon nicht zu stark auf und knote ihn zu. Der Gummi soll bei der Öffnung und am Scheitel noch dunkel sein. • Wachse den Spieß etwas ein. Das macht das Holz glatter. • Drehe die Spitze durch den dunklen Gummi neben dem Knoten. • Führe die Spitze des Spießes zur dunklen Stelle am Scheitel des Ballons und drehe sie ebenfalls langsam durch. Eventuell musst du mit dem Fingernagel den Gummi etwas aufkratzen. • Dringt die Spitze durch den Gummi, kannst du den Spieß durch den Ballon führen. Dabei entweicht keine Luft und der Ballon platzt nicht. Erklärung Sticht man ein Loch in die ungespannten Stellen eines Luftballons, so platzt er nicht. Der Gummi legt sich um den Spieß, die Luft entweicht nicht. Vom Messen Um Versuchsergebnisse gut vergleichen und verwenden zu können, muss man sie oft messen. Das stellte vor über 200 Jahren noch ein Problem dar! Wollte man zB die Länge einer Stoffbahn nachprüfen, begab man sich zur Kirchenpforte und verglich mit der im Stein verankerten „Elle“ (Abb.7.2). In verschiedenen Städten und Ländern waren die Längenangaben allerdings nicht gleich. Daher konnten sie nur schwer ausgetauscht werden. Aus diesem Grund wurde in Paris im Jahr 1793 für Längen die Einheit „Meter“ eingeführt. 1 Meter sollte der 40-millionste Teil des Erdumfangs sein. 1889 wurde diese Länge als internationaler Meter­ prototyp oder „Urmeter“ aus Platin und Iridium gefertigt. Kopien davon wurden in alle Welt geschickt, um Längen vergleichen zu können. Für manche Messungen musst du Tricks anwenden! Willst du zB das Volumen eines Steins in c​m​ 3 ​(= ml) bestimmen, kannst du nicht mit einem Lineal arbeiten. Sehr genau gemessen! (Abb.7.3)  E1, E4 Miss die Dicke von Euro-Münzen mit einer digitalen Schiebelehre. Vergleiche die Messergebnisse mit den offiziellen Daten (  Seite 88). Wie groß ist der Stein? (Abb.7.4)  E1 Fülle ein Messglas zur Hälfte mit Wasser. Hänge den Stein – er soll ins Glas passen (!) – an ein Stück Zwirn. Tauchst du den Stein ins Wasser, steigt der Wasserspiegel um so viel ml ​(cm​ 3 ​), wie das Volumen des Steins beträgt. V1 7.1 Luftballon am Spieß Infobox: Wichtige Volumsmaße: 1 l = ​1 dm​ 3 ​ 1 l = 1 000ml ​1 dm​ 3 ​= ​1 000 cm​ 3 ​ 1ml = ​1 cm​ 3 ​ Vorsilben:  Seite 93 7.2 Elle am Freiburger Münster V2 7.3 Sehr genau gemessen! V3 7.4 Wie groß ist der Stein? Film 65n8pu Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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