Lasso Lesebuch 4, Schulbuch [Lesespaß]

5 Dein Lesebuch kennen lernen 12 Kapitel Jedes Kapitel hält spannende Lesetexte zu einem Thema bereit. Leseprofis Manchmal gibt es Geschichten oder Gedichte, die Textabschnitte in türkiser Schrift enthalten. Leseprofis lesen den ganzen Text, wer noch nicht ganz so sicher liest, kann nur die schwarzen Textstellen lesen. Lesetipps Auf den Seiten 6 und 7 erhältst du Tipps, die dir beim Lesen und Verstehen von Texten helfen können. Wo du diese Tipps zum Beispiel anwenden kannst, zeigen dir die Fähnchen-Symbole neben den Lesetexten. Arbeitet zu zweit. Arbeitet in Gruppen. Schau im ABC des Lesens nach. 1 60 Tiere und Pflanzen LE ▶ 1.1, 2, 3.7, 5.1, 6.1 ▶ Lesetraining, Seite 50 ottos mops ottos mops trotzt otto: fort mops fort ottos mops hopst fort otto: soso Humorlos Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen Die Frösche sterben im Ernst Erich Fried • Lerne eines der Gedichte auswendig und trage es vor. otto holt koks otto holt obst otto horcht otto: mops mops otto hofft ottos mops klopft otto: komm mops komm ottos mops kommt ottos mops kotzt otto: ogottogott Ernst Jandl 1 6 ABC des Lesens Ein Leseziel angeben Bevor du den Text liest, kannst du dir überlegen, welche Erwartungen du hast und warum dich der Text interessiert. vor dem Lesen Kopfkino Versuche, dir während des Lesens Bilder vorzustellen. 1 2 während des Lesens • Liest du den Text zur Unterhaltung oder um dich zu informieren? • Gibt es bestimmte Aufgaben, die du nach dem Lesen lösen sollst? Manche Dinge und Vorgänge kannst du dir gut vorstellen, bei anderen ist das schwieriger. Denke auch daran, wie sich etwas anfühlt. Arbeitsaufträge 1 16 17 Zauberhaft Zauberhaft 35 40 45 50 55 60 5 Ronja Räubertochter Ronja wuchs mit jedem Tag und begann so allmählich, die Welt um sich herum zu erforschen. Lange glaubte sie, die große Steinhalle sei die ganze Welt. Und dort fühlte sie sich wohl, dort saß sie so geborgen unter der langen Tafel und spielte mit Tannenzapfen und Steinchen, die Mattis ihr mitbrachte. Und die Steinhalle war wahrlich kein übler Platz für ein Kind. Viel Spaß konnte man dort haben, und viel lernen konnte man dort auch. Ronja gefiel es, wenn die Räuber abends vor dem Feuer sangen. Still hockte sie dann unter dem Tisch und lauschte, und schließlich konnte sie alle Räuberlieder auswendig. Dann fiel sie mit glockenheller Stimme ein, und Mattis staunte über sein einzigartiges Kind, das so schön singen konnte. Auch das Tanzen brachte sie sich selber bei. Denn wenn die Räuber so recht in Schwung kamen, tanzten und hopsten sie wie närrisch durch den Saal, und Ronja guckte es ihnen schnell ab. Bald tanzte und hopste auch sie und machte Räubersprünge zu Mattis’ großem Vergnügen. Aber viel mehr hatte Ronja in ihrem kurzen Leben kaum gesehen. Von dem, was es außerhalb der Mattisburg gab, wusste sie nichts. Aber eines schönen Tages sah Mattis ein – wie sehr es ihm auch missfiel –, dass die Zeit gekommen war. „Lovis“, sagte er zu seiner Frau, „unser Kind muss lernen, wie es ist, im Mattiswald zu leben. Lass Ronja hinaus!“ „Schau an, hast du das endlich auch begriffen?“, sagte Lovis. „Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre sie schon längst draußen.“ Und damit hatte Ronja die Erlaubnis, frei herumzustreunen, wie sie wollte. Vorher aber ließ Mattis sie dies und jenes wissen. „Hüte dich vor den Wilddruden und den Graugnomen und den Borkaräubern“, sagte er. „Woher soll ich wissen, wer die Wilddruden und die Graugnomen und die Borkaräuber sind?“, fragte Ronja. „Das merkst du schon“, antwortete Mattis. „Na, dann“, sagte Ronja. „Und dann hütest du dich davor, dich im Wald zu verirren“, sagte Mattis. „Was tu ich, wenn ich mich im Wald verirre?“, fragte Ronja. „Suchst dir den richtigen Pfad“, antwortete Mattis. „Na, dann“, sagte Ronja. „Und dann hütest du dich davor, in den Fluss zu plumpsen“, sagte Mattis. „Und was tu ich, wenn ich in den Fluss plumpse?“, fragte Ronja. „Schwimmst“, sagte Mattis. „Na, dann“, sagte Ronja. „Sonst noch was?“ „O ja“, sagte Mattis. „Aber das merkst du schon selber so allmählich. Geh jetzt!“ Und Ronja ging. Ihr wurde bald klar, wie dumm sie gewesen war. Wie hatte sie nur glauben können, dass die große Steinhalle die ganze Welt wäre? Nicht einmal die gewaltige Mattisburg war die ganze Welt. Nicht einmal der hohe Mattisberg war die ganze Welt, nein, die Welt war viel größer. Sie war so, dass einem der Atem stockte. Natürlich hatte Ronja gehört, wie Mattis und Lovis über das sprachen, was es außerhalb der Mattisburg gab. Vom Fluss hatten sie gesprochen. Aber erst als sie ihn mit seinen wilden Strudeln tief unter dem Mattisberg hervorschäumen sah, begriff sie, was Flüsse waren. Vom Wald hatten sie gesprochen. Aber erst als sie ihn so dunkel und verwunschen mit all seinen rauschenden Bäumen sah, begriff sie, was Wälder waren. Und sie lachte leise, weil es Flüsse und Wälder gab. Es war kaum zu glauben – wahr und wahrhaftig, es gab große Bäume und große Gewässer, und alles war voller Leben, musste man da nicht lachen! 4 10 15 20 25 30 2 3 Inhalt Inhalt Dein Lesebuch kennen lernen S. 5 ABC des Lesens S. 6–7 Wir sind nicht allein Ein guter Freund Andrea Erkert S. 8 Die mögen wir nicht Christine Rettl S. 9–11 Die Kummerdose Christine Nöstlinger S. 12 Was macht man, wenn man nicht mehr mitspielen darf? Peter Turrini S. 13–14 Zauberhaft Manche Dinge kann man nur dann farbig sehen, wenn man die Augen fest geschlossen hat Wolfgang Mennel S. 15 Ronja Räubertochter Astrid Lindgren S. 16–18 Aufstand der Märchenfiguren Elisabeth Steinkellner S. 19–20 Fast ein Zaubertrick Thomas Wieke S. 21–22 Alltägliches – oder doch nicht? Für Jürgen Spohn S. 23 Ausflug zur Burg Falkenstein Margarete Mittermayr S. 24–25 Der Pistenschreck Franz Sales Sklenitzka S. 26–27 Malala Malala Yousafzai S. 28 Mein blauer Tag Christa Kożik S. 29 Wir erforschen die Welt Jane Goodall Rachel Ignotofsky S. 30 Das Liebesleben der Tiere Katharina von der Gathen S. 31 Strom macht magnetisch Terry Cash, Barbara Taylor S. 32–33 Die österreichischen Euro-Münzen S. 34–35 Warum haben wir nur eine Nase? Jürgen Brater S. 36 Ein Vulkan bricht aus Hertha Beuschel-Menze u. a. S. 37 Geheimnisvoll Das klingt gruselig! Tom Dahlke S. 38 Gruselbücher lesen Paul van Loon S. 39 Die Höhle von Lascaux Martin Kloß S. 40–41 Halloween S. 42 Eine unheimliche Totenmesse in St. Stephan Friedl Hofbauer S. 43–44 Jahr für Jahr Herbst I Georg Bydlinski S. 45 Herbst II Georg Bydlinski S. 45 Vor dem Abflug Paul Maar S. 45 Jeder Tag ist Welttierschutztag Bernhard Lins S. 46–47 Weihnachten feiern Tilde Michels S. 48–49 Mantecados Tanja Dusy S. 50 Winterliche Belehrung Paul Maar S. 51 Die Frühlingssonne Christine Busta S. 52 Auf Entdeckungsreise Christoph Kolumbus Colin Hynson S. 53 Indianer – Native Americans S. 54 Yassi, der kleine Wolf Käthe Recheis S. 55–56 Die Seidenstraße Rupert Matthews S. 57 Kleiner Eisbär, wohin fährst du? Hans de Beer S. 58–59 Tiere und Pflanzen ottos mops Ernst Jandl S. 60 Humorlos Erich Fried S. 60 Können Hunde Angst riechen? Jürgen Brater S. 61 Wie kommt der Löwenzahn in die Dachrinne? Sabine Dahm, Wolfgang Funke S. 62–63 Im ewigen Eis Sabine Rahn S. 64 Pinguine Margarete Mittermayr S. 65 Der Wettlauf Käthe Recheis S. 66 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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