Lasso Lesebuch 3, Schulbuch [Lesespaß]

51 Märchen und Sagen Der Rattenfänger von Korneuburg In alten Tagen war die Stadt Korneuburg von so vielen Ratten belagert, dass die Menschen verzweifelt waren. Aus jeder Schublade sprangen Ratten, in jedem Bett bauten sie sich Nester. Die Stadtväter setzten eine hohe Belohnung aus für den, der die Ratten aus der Stadt vertreiben könnte. Da kam ein fremder Mann in die Stadt. Er trug eine kleine Pfeife in der Hand. Freundlich fragte er den Bürgermeister, ob er die Belohnung erhalten würde, sollten ihm die Ratten folgen. Der Bürgermeister versicherte dem Fremden, dass er alles, alles Gold erhalten sollte. Und so spielte der Mann auf der Pfeife – ein gellendes Quietschen und Quieken ertönte. Alle Ratten liefen herbei und rannten dem Mann nach. Auch als er in die Donau stieg, blieb kein Tier am Ufer zurück. Korneuburg war befreit. Nun wollte der Bürgermeister nur einen Teil der Belohnung bezahlen. Böse verschwand der fremde Mann. Aber nur für kurze Zeit. Schon bald kam er mit einer goldenen Pfeife zurück in die Stadt. Er spielte die herrlichsten Lieder. Und diesmal folgten ihm alle Kinder Korneuburgs. Sie stiegen mit ihm auf sein Schiff. Verzweifelt sahen die Bürger Korneuburgs das Schiff ablegen und mit ihren Kindern auf dem Strom verschwinden. Volksgut 3 LE ▶ 2.1, 2.2, 4, 6.2, 7 ▶ Lesetraining, Seite 40 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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