Deutsch Sprach-Lese-Buch 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

Sprachbewusstheit und grammatische Begriffe Sprachbewusstheit gilt auch und gerade heute als zentrale Kategorie für alle sprachlichen Leistungen. Die durch Begriffe bezeichneten sprachlichen Phänomene können bewusst aufgerufen werden und unter- scheiden sich dadurch von einem eher intuitiven, halbbewussten „Sprachwissen“. Grammatische Begriffe dienen in der Grundschule vor allem der Förderung von Sprachbewusstheit, unterstützen aber auch andere Lernbereiche und helfen zum Beispiel bei der Bewältigung von Rechtschreib- problemen. Im „Deutsch Sprach-Lese-Buch 3“ werden u. a. als grammatische Begriffe verwendet bzw. eingeführt: • Selbstlaut, Mitlaut, Umlaut, Zwielaut • Silbe, Wortbaustein • Namenwort, Artikel, Einzahl, Mehrzahl • Zeitwort, Grundform, Vergangenheitsform, Gegenwart, Zukunft • Eigenschaftswort • Satz, Satzglied • Satzzeichen, Punkt, Fragezeichen, Rufzeichen • Wortfamilie, Wortstamm • Wörtliche Rede Auf den Seiten 248 und 249 im Sprach-Lese-Buch sind die wichtigsten Begriffe zusammengefasst und erklärt. Methodischer Aufbau Im Sprachwerk „Deutsch Sprach-Lese-Buch“ wird erst dann, wenn Kinder vielfältige Erfahrungen mit einem sprachlichen Phänomen gemacht haben, wenn sie Besonderheiten wahrnehmen und erkennen konnten, der Begriff eingeführt. Von da an wird dieser durch weitere Umgangserfahrung gestärkt. Übungen zur Sicherheit im Gebrauch der Standardsprache Zur Notwendigkeit solcher Übungen wurde Grundlegendes in den Ausführungen zum Teilbereich „Sprechen“ dargestellt. Zahlreiche Übungen pro Einheit vermitteln Sprachmuster (Modellsätze), die den aktiven Sprach- besitz der Kinder festigen, erweitern oder korrigieren sollen. Es wird dazu eine Fülle von Reihenübungen (Substitution) und Umformungsübungen (Transformation) angeboten. Rechtschreiben Kompetenzbereich „Rechtschreiben“ Der Lerngegenstand Heute besteht Einigkeit darüber, dass ein wesentlicher Teil der Schreibungen auf der Grundlage eines Lautbe- zuges zustande kommt (phonologisches Grundprinzip, phonographisches Prinzip). Einem gesprochenen „m“ entspricht der Buchstabe „m“ … Ohne die wichtigsten Zuordnungen von Lauten und Buchstaben zu kennen, können Wörter nicht konstruiert werden. Unsere Schrift ist eine alphabetische Schrift, die von der münd­ lichen Sprache abgeleitet und durch Regelungen überformt ist. Wie Kinder Rechtschreiben lernen Forschungsergebnisse zum Rechtschreiberwerb weisen übereinstimmend die lange vorherrschenden Annah­ men der Wortbildtheorie zurück. Diese war der Ansicht, dass sich die Kinder Wörter nach der grafischen Gestalt einprägen, dass das Bild des Wortes im Gehirn eingeprägt sei wie auf einer Münze (= Engramme). 30 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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