Deutsch Sprach-Lese-Buch 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

Häufige Fehler der Kinder beim Zuhören • Es wird dem Sprechenden keine ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt. • Das Kind denkt schon an die eigene Antwort, statt aufmerksam zuzuhören. • Das Kind hört auf Details, anstatt die wesentliche Mitteilung oder den ganzen Sinn zu erfassen. • Durch ungenaues Zuhören entstehen Missverständnisse. Was können wir mit Zuhörförderung erreichen? • Konzentration und Aufmerksamkeit schulen, • für das eigene Gehör und für die akustische Qualität der Umwelt sensibilisieren, • die Entwicklung sprachlicher Kompetenz unterstützen, • die Kontaktfreudigkeit der Kinder fördern, • Verständigung mit anderen erleichtern, • an einen achtsamen Umgang mit sich und anderen gewöhnen, • die soziale Kompetenz und die Konfliktfähigkeit stärken, • den Kindern Sicherheit im Umgang mit anderen geben, • die Fantasie anregen, • die Vorstellungskraft herausfordern („innere Bilder“), • Raum für die Entwicklung der Fähigkeit bieten, Fantasie und innere Bilder zum Ausdruck zu bringen (sowohl sprachlich als auch gestalterisch). Dazu gibt es ein vielfältiges Übungsangebot: Spielerische Übungen zur Förderung des Zuhörens • Wer hört genau hin? Hörübungen mit Geräuschen (Klassenzimmer, Umwelt), mit Tönen (Musikunterricht, Orff-Instrumente, Einsatz von Tonträgern), mit Vogelstimmen, Tiergeräuschen, Stimmen der Kinder, … • Wir geben Töne weiter. Ein Kind summt einen Ton, der Ton wird im Kreis von Kind zu Kind weitergegeben; Lautstärke und Ton­ dauer können variiert werden. • Wir hören Geräuschgeschichten. Anhand einer dargebotenen Geräuschgeschichte (Ergebnis einer Gruppenarbeit, Einsatz eines Aufnahme- geräts) versprachlichen die Kinder den Ablauf der Geschichte. Mögliche Themen: Gewitter, in der Früh, Vertonung eines Gedichts, … • Wir hören aktiv zu. Zwei Kinder sprechen miteinander (z. B. über das vergangene Wochenende, über die Ferienpläne, ein Fußballspiel, ein neues Buch, das Für und Wider von Fernsehen). Spielregel: Bevor der Zuhörer selbst erzählt, muss er kurz zusammenfassen und wiederholen, was sein Gesprächspartner gesagt hat. • Wir hören auf das Wichtige. Die Kinder erhalten eine Information (LehrerIn, SchülerIn, Tonträger) und haben die Aufgabe, sich das Wichtige zu merken und Unwesentliches wegzulassen. • Wir hören unter erschwerten Bedingungen. Die Kinder müssen auf einen Sprecher / eine Sprecherin hören, obwohl Nebengeräusche (Musik, Geräusche, Lärm, eine entsprechende Gruppe) das Zuhören erschweren. • Wir hören mit geschlossenen Augen. Mit verbundenen Augen soll das Kind hören und feststellen, aus welcher Richtung Geräusche, Töne oder Worte kommen. Wenn ein Gespräch mit geschlossenen Augen verfolgt wird, kann herausgefunden werden, wie viele und welche Teilnehmer/innen sprechen und worüber gesprochen wird. 24 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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