Deutsch Sprach-Lese-Buch 4, Schulbuch mit CD-ROM [Teil B]

Lesen LP Förderung und Festigung guter Lesegewohnheiten, individuelle Leseinteressen ausweiten und bilden. BiSt Die Kinder können den Verlauf einer Handlung erschließen; ihr Textverständnis artikulieren und kommunizieren. Wie das Vergissmeinnicht seinen Namen bekam Am Anfang der Zeit rief Gott alle Dinge, Pflanzen und Tiere zusammen, um ihnen ihre Namen zu geben. Alle waren natürlich gekommen, und einem jeden schärfte er ein, sich seinen Namen gut zu merken, denn einen anderen gäbe es nicht. So verteilte Gott Namen über Namen, auch ein kleines blaues Blümchen, das einen gelben Punkt in der Mitte hatte, bekam den seinen. Gewissenhaft sagte es seinen Namen vor sich hin, um ihn ja zu behalten. Da kam auf einmal ein wunderschöner Schmetterling geflogen und das Blümchen konnte seinen Blick nicht von ihm wenden. Blau war er, so wie es selbst, und Punkte hatte er, aus demselben Gelb wie seines war. Schwerelos flatterte der Schmetterling um das Blümchen herum, kostete etwas an seinem Nektar und schwebte schließlich davon. Ganz beglückt schaute das Blümchen ihm nach, bis es merkte, es hatte tatsächlich seinen Namen vergessen. Geknickt stand es da, und als Gott nochmals durch alle Reihen ging, um die Namen abzufragen, da wurde es ganz lila vor Scham, weil es keine Antwort wusste. Gott lächelte leise und sprach: „Mach dir nichts draus. Ist nicht so schlimm. Nur, vergiss mein nicht.“ Und dann stieg er zum Himmel hinauf. Das Blümchen schaute ihm nach, solange es konnte, und wiederholte ein ums andere Mal: „Vergiss mein nicht. Vergiss mein nicht. Vergiss mein nicht.“ Bis heute hat das Blümchen seinen Namen behalten. Christa Schmollgruber 5 10 15 20 25 Lies die folgende Geschichte. Erkläre, warum sich das Vergissmeinnicht von einem Schmetterling ablenken ließ, sodass es seinen Namen vergaß. 1 186 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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