Lasso Englisch 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

3 Konzeption des Lehrwerks KONZEPTION DES LEHRWERKS LASSO ENGLISCH 3 1. Ganzheitliches Lernen und Fächerverbindung Jeder Mensch hat im Hinblick auf die Lösung von Lernaufgaben individuelle Lernpräferenzen. Daher sollten im Unter- richt viele Sinne angesprochen werden, damit möglichst viele Lernende mit ihren unterschiedlichen Lernstilen erreicht werden können. Bewegung, Singen, visuelles Gestalten – alle Fertigkeiten der Kinder werden in Lasso Englisch für den Spracherwerb genutzt. Kooperationsmöglichkeiten und Projektarbeit mit Gegenständen wie Sport, Musik, Zeichnen und Werken werden angezeigt. Sie werden nicht zur Voraussetzung für den Unterricht gemacht – aber auf die Chancen, fächerverbindend zu unterrichten, wird im Lehrerband verwiesen. 2. Visuelle Kommunikation Emotionale Lernbereitschaft und vielfältige, verständliche Spracheingabe (Input) sind die beiden zentralen Elemente der Sprachaneignung. Gerade bei der hier angesprochenen Altersgruppe ist die Fremdsprachenvermittlung auf ansprechende Illustrationen angewiesen, die ihre Fantasie anregen. Aus diesem Grunde haben sich die VerfasserInnen des Lehrwerks Lasso Englisch dafür entschieden, den Kindern im Pupil’s Book zu jeder Unit ein doppelseitiges Panoramabild zu bieten, um ihnen das Sich-Hineinversetzen in die ziel- sprachliche Welt zum jeweiligen Thema zu erleichtern. 3. Hör-/Sehverstehen Total Physical Response (TPR): Bei dieser von Dr. James Asher entwickelten Methode führt die Lehrkraft Redemittel, z. B. Classroom phrases, unterstützt durch Gestik, Mimik und Handlung ein. Die Kinder imitieren gestisch bzw. handelnd und zeigen so nonverbal, dass sie die Anweisungen verstanden haben. L: Open your books, please. Die Lehrkraft öffnet dabei demonstrativ ihr Buch, die Kinder öffnen ihre Bücher. Auch neue Begriffe können anhand realer Gegenstände oder Picture Cards mithilfe TPR eingeführt werden, indem die Lehrkraft entsprechend deutet. L: Point at the …, please. Show me the …, please. Give me the …, please. 4. Interkulturelles Lernen Es ist bereits darauf hingewiesen worden, dass den Kindern bekannte, wiederkehrende Situationen und Rituale eine Hilfe zum kontextuellen Deuten und Verstehen der Fremdsprache sind. Spätestens bei der Unit Let’s celebrate! wird den Kin- dern aber deutlich, dass die zielsprachliche Welt zwar in vielem ihrer muttersprachlichen Welt ähnlich, aber auch anders ist. In England erhalten die Kinder am 25. Dezember, also am 1. Weihnachtstag morgens ihre Geschenke und eben nicht am Heiligen Abend! Das ganze Weihnachtsfest ist in vielen Details anders gestaltet. Auch das englische Frühstück ist anders als das Frühstück in Österreich. Der Erwerb einer fremden Sprache ist nicht möglich, ohne zugleich einer anderen Kultur zu begegnen. Interkulturelles Lernen ist bei der Aneignung einer fremden Sprache von Anfang an ein Teil des Unterrichts. Nutzen Sie diese Tatsache als eine Chance der exemplarischen Erziehung zu Toleranz und Wertschätzung anderer Kulturen und Lebenswirklichkeiten bei der Sprachvermittlung! Natürlich kann interkulturelles Lernen nicht ethnozentrische Denk- weisen bei den Kindern verhindern. Das ist nicht möglich, denn sie kommen ja bereits als kulturell geprägte Individuen in die Schule. Menschen ohne kulturelle Prägung und Orientierung gibt es nicht. Sie sind auch nicht wünschenswert. Wünschenswert hingegen ist, dass jedes Individuum trotz seiner eigenkulturellen Prägung offen bleibt für andere Kultu- ren und ihnen mit Toleranz, Empathie und Wertschätzung begegnet. Es sollte sich in der Begegnung mit ihnen nicht in seiner Identität bedroht, sondern bereichert fühlen und die Verschiedenheit der Kulturen und Menschen akzeptieren. 5. Interaktion im Spiel Das Spiel ist die kindgemäße Form der Sprach- und Weltaneignung. Wenn also in der hier angesprochenen Altersgruppe eine Fremdsprache kindgemäß vermittelt werden soll, so sind spielerische Elemente dabei sehr wichtig. Am Ende eines Feldversuchs zur Einführung des Englischen ab der ersten Klasse in Wien wurden die beteiligten Lehre- rinnen und Lehrer danach befragt, was sie für das wichtigste Rüstzeug für erfolgreichen Sprachunterricht in der Volks- schule halten. Die Kenntnis eines umfassenden Repertoires von Spielformen zur Sprachvermittlung wurde mit großem Abstand als das wichtigste Rüstzeug für erfolgreichen Fremdsprachenunterricht genannt (Seebauer). Im Lehrerband zu Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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